Sie möchten sich einen Hund anschaffen, wissen aber nicht,
ob Ihr Garten wirklich hundesicher ist? Oder Ihr kleiner Vierbeiner testet
beinahe täglich die Hundetauglichkeit Ihres Gartens und bringt dabei
Gartenmöbel, Beet und Co an ihre Grenzen? Als erfahrene Gartenmöbel-Beraterin
und ausgebildete Hundetrainerin zeige ich Ihnen, wie ein hundesicherer Garten
aussieht, in dem Mensch und Tier sich wohlfühlen und Spaß haben können.
Wenn ein Hund einzieht ist es wichtig, dass das Grundstück eingezäunt ist. Denn ist das Grundstück nach allen Seiten hin offen, weckt ein vorbeihoppelndes Kaninchen oder auch ein Vogel schnell den Jagdinstinkt Ihres Hundes und Ihr Hund ist über alle Berge. Aber auch andere Hunde finden ohne Zaun den Weg in Ihren Garten und somit ins Territorium Ihres Vierbeiners. Gerade an einer vielbefahrenen Straße oder entlang Spazierwegen ist ein Zaun daher ein absolutes Muss! Je nach Bundesland und Hunderasse ist ein Hundezaun sogar Pflicht. Informieren Sie sich am besten vorab bei Ihrer Gemeinde.
Als Zaun empfiehlt sich ein klassischer Holz- oder Metallzaun. Alternativen können aber auch robuste und pflegeleichte Doppelstabmatten oder ein Maschendrahtzaun sein. Sie sollten die Zäune regelmäßig auf Standfestigkeit und Löcher zu überprüfen.
Bei sehr ängstlichen Hunden, zum Beispiel bei geretteten Straßenhunden aus dem Ausland, ist eventuell zudem darauf zu achten, dass der Zaun nicht untergraben werden kann.
Da Hunde keine Pflanzenfresser sind, lassen diese meist unsere Ziersträucher in Ruhe. Gelangweilte Hunde und Welpen können aber aus Übermut und Spieltrieb sehr wohl Sträucher und Pflanzen in Reichweite anknabbern.
Es gibt auch hochgiftige Pflanzen, die selbst in geringen Mengen schädlich sind. Dazu zählen:
Allerdings ist auch eine große Verletzungsgefahr durch Dornen und Stacheln gegeben. Gerade Brombeersträucher und Rosen können zu erheblichen Verletzungen führen. Achten Sie daher darauf, dass die stachligen Sträucher gut zurückgeschnitten sind und keine Stacheln ins Auge Ihres Hundes gelangen können oder der Hund in den Sträuchern hängen bleibt.
Dünger, Gartenmöbelpflege und Co.
Düngemittel sowie Pflegemittel für Gartenmöbel sollten stets sicher im Haus oder einem Gartenhaus aufbewahrt werden. Dünger mit Rhizinus beispielsweise stellt eine tödliche Gefahr für unsere Vierbeiner dar. Der Vorteil eines Gartenhäuschens besteht zudem darin, dass hier alles übersichtlich geordnet, stets griffbereit ist, aber nicht von den Hunden erreicht werden kann. Hier können Sie dann auch gleich Spielsachen und Agility-Geräte (wie Tunnel, kleine Hürden, Cavalettis oder Brücken) verstauen.
Bei der Pflege der Gartenmöbel achten wir darauf, dass die Hunde nicht mit den Reinigern und Pflegemitteln in Kontakt kommen. Reinigen Sie die Möbel daher in der Garage oder nur dann draußen im Garten, während Ihre Hunde drinnen ein Nickerchen machen oder mit dem Partner oder den Kindern draußen einen Spaziergang unternehmen. Oft reicht zur Reinigung Ihrer Gartenmöbel schon Neutralseife und Wasser – das macht Ihren Vierbeinern nichts aus.
Meistens unterschätzt wird ein Aschenbecher, der auf einem niederen Tisch steht oder eine Zigarettenkippe, die achtlos fallen gelassen wird.
Abgesehen davon, dass herumliegende Stummel unschön aussehen, sind Zigarettenkippen absolut giftig für Hunde und sollten daher stets – wenn ausdrückt und abgekühlt - in der Mülltonne entsorgt werden.
Offene Kellerschächte wecken bei so mach einem Hund die Neugier. Gerade kleine Hunde und Welpen können herunterfallen und sich verletzen.
Eine gute Abdeckung ist der Schmutzschutzgitter. Da stabile Gitter verhindert, dass Schmutz und Blätter in den Schacht fallen und schont gleichzeitig die Pfoten Ihres Lieblings.
Sind Kellerfenster ebenerdig angebracht, bieten Nagerschutzfenster davor, in den Keller zu fallen, sollte das Kellerfenster offen sein.
Sofern bereits Gartenmöbel vorhanden sind, muss auf jeden Fall überprüft werden, ob es scharfe Kanten, fehlende Schrauben oder sonstige Beschädigungen gibt. Auch herunterhängende Seile von Hängematten werden nicht selten zur Todesfalle. Hunde, aber auch Katzen können sich damit strangulieren.
In einem hundesicheren und hundetauglichen Garten sind standfeste, robuste, pflegeleichte Möbel wichtig.
Wenn der Hund mit aufs Sofa darf ist bei Polyrattan-Möbeln zu beachten, dass die Hunde nicht darauf spielen. Die punktuelle Belastung beim Toben ist nicht gut für das Geflecht. Auch sollten Geflechtmöbel im Winter nicht belastet werden, da das Material bei Minustemperaturen spröde wird und brechen kann.
Die Auflage muss auf jeden Fall leicht zu reinigen sein. Der Bezug bei den meisten Loungemöbeln ist mit einem Reißverschluss versehen und somit abziehbar. Sind die Polster jedoch abgesteppt, können diese nur im Ganzen gereinigt werden.
Natürlich gibt es auch Hunde, die Polster und Sitzkissen anknabbern. Wir hatten das Polster einmal nicht hundesicher verstaut – und das war das Ergebnis:
Bei vielen Loungemöbeln können Polster nicht ohne weiteres nachgekauft werden. Noch viel problematischer ist jedoch, dass Hunde gerne den Schaumstoff der Kissen zerfetzten und nicht selten auch fressen. Dass dies nichts im Magen von Hunden zu suchen hat, versteht sich von selbst. Deshalb ist es ratsam die Auflagen bei Nicht-Benutzung separat zu lagern und darauf zu achten, dass der Hund diese nicht mit einem Spielzeug verwechselt. Sollte er großes Interesse an Polstern zeigen, kaufen Sie ihm doch ein vergleichbares, günstiges Kissen aus dem Gartenmöbel-Restpostenverkauf oder dem Möbelhaus und bieten Sie es ihm an. Im besten Fall verliert er das Interesse an Ihren Polstern und tobt sich an seinem neuen Lieblingskissen aus.
Wenn Sie nicht beständig mit einer Bürste und Staubsauger durch die Gegend rennen möchten, empfiehlt es sich, die Farbe der Bezüge dem Fell Ihrer Hunde anzupassen. Denn es versteht sich von selbst: Die Haare eines Golden Retrievers sind auf dunklen, die eines schokobraunen Labradors auf hellen Kissen besonders gut sehen.
Zudem werden kleine Teile der Gartendekoration wie Steinchen oder Plastikteile schnell angeknabbert und verschluckt. Bei der Gartendeko gilt also:Weniger ist mehr und je größer und gröber, desto besser.
Zuviel Hitze im Sommer ist auch für einen Hund nicht gut. In einem hundesicheren Garten sollten daher viele Bäume und (nicht-stachelige) Sträucher sein, die viel Schatten spenden. Unser Australian Shepherd Jako genießt es beispielsweise an heißen Tagen unter unserem Korkenzieherhaselnuss-Strauch zu liegen.
Eine andere Möglichkeit ist ein Pavillon oder ein Sonnenschirm. Die müssen natürlich standfest und gut befestigt sein, so dass sie, auch wenn im Spiel der Hund dagegen läuft, nicht umfallen. Alles Wichtige zur sicheren Sonnenschirmbefestigung, können Sie in unserem Magazinartikel hier nachlesen.
Ein kleines Bad in einem flachen Teich findet fast jeder Hund im Sommer toll. Der Teich sollte gerade so tief sein, dass darin Hunde stehen und flach reinlaufen können - je kleiner die Hunde, desto flacher der Teich. Eine Alternative ist auch ein Pool aus Hartplastik für Hunde. Ein Kinder-Planschbecken empfehlen wir jedoch nicht, da das Material den Hundekrallen nicht Stand hält. Auch ein Gartenschlauch ist eine lustige und frische Abwechslung. Räumen Sie diesen jedoch nach dem Spielen wieder auf, damit dieser nicht zur Stolperfalle und Gefahrenquelle für Ihren Hund wird.
Da Hunde gerne buddeln, die Wiese aber nicht von kleinen Löchern und Erdhaufen bestimmt sein sollte, können Sie Ihrem Hund Buddelstellen anbieten. Weiche Stellen mit Sand und weicher Erde zum Graben, z.B. an einer hinteren Ecke des Gartens können dann nach Herzenslust umgepflügt werden.
Unsere Hunde lieben die weiche Erde zum Verstecken ihrer Kaustangen und graben seitdem keine weiteren Buddellöcher in Rasen oder am Zaun mehr.
Hunde möchten sich auspowern können. Wir haben daher bewusst viel freie Wiesenfläche angelegt, auf der die Hunde rennen und sich austoben können. Natürliche auch mit Bäumen, um die man herumrennen kann und niedrigen Sträuchern, unter denen die Hunde liegen oder sich beim Spielen verstecken können. Unsere Golden Retriever-Seniorin Cookie liebt es aber auch, einfach mal durch hohes Gras spazieren zu gehen.
Eine Grillfeier mit Hund(en) – die Königsdisziplin. Nicht nur ist das Grillgut viel attraktiver als das Futter im Napf, auch das Feuer und die Glut, die so warm und spannend knistert lockt viele Vierbeiner. Die Gefahr können noch unerfahrene und kleine Hunde oft nicht abschätzen und verbrennen sich. Das Grillgut steht bei uns daher immer auf einem stabilen Beistelltisch, der hoch genug ist, damit unser Essen nicht in Schnauzenhöhe ist. Bei der Auswahl des Grills sollten Sie zudem darauf achten, dass dieser standfest ist und sich die Grillrosthöhe auf Arbeitshöhe befindet. Viele große Grillstationen sind somit für den Hund nicht erreichbar, aber so mancher Kugelgrill auf unebenem Grund kann beim Spielen und Rennen schon mal umfallen.
Was hat Ihr Liebling im Garten schon so alles angestellt? Haben Sie noch weitere Tipps, wie sich der Garten hundesicher gestalten lässt? Wir freuen uns über Ihre Kommentare!
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