Nicht selten halten sich Katzen im Nachbargarten auf. Zerkratzte Gartenmöbel, Kot, Urin und ein brüchiger Nachbarschaftsfrieden sind die dann oft die Folge. Wir haben daher hier ein paar Tipps gesammelt, wie Sie aus Ihrem Garten ungebetene Katzen vertreiben können.
Katzen sind neben dem Hund des Menschen bester Freund. Sage und schreibe mehr als 13 Millionen (registrierte) Katzen leben in Deutschland. Das macht sie zum beliebtesten Haustier hierzulande - Tendenz steigend. Viele von ihnen sind sogenannte Freigängerkatzen, das heißt, sie verlassen Wohnung und Haus, um Ihrem Jagdtrieb nachzugehen, zu spielen oder einfach nur so herumzustreuen. Nicht selten halten sie sich dabei in Nachbars Garten auf. Zerkratzte Gartenmöbel, Kot und Uringeruch gefährden so den Nachbarschaftsfrieden. Aber was kann man tun, um Katzen zu vertreiben, ohne ihnen dabei zu schaden? Wir haben hier ein paar Tipps gesammelt, wie Sie Ihren Garten für Nachbarskatzen und Streuner uninteressant machen können.
Während man ungebetenen Menschen gemeinhin ein Hausverbot erteilen kann, geht dies bei Tieren nicht. Die Rechtsprechung ist hier deutlich: Man muss den Besuch von Nachbarskatzen dulden, da dies durch die Pflicht zur gegenseitigen Rücksichtnahme in der Nachbarschaft gedeckt ist. Die Tierhaltung des Nachbarn ist also zu akzeptieren, auch wenn das bedeutet, dass die Katzen als Freigänger fremde Grundstücke betreten. Denn: Die Freigängerhaltung entspreche dem Bedürfnis der Katze nach einer eigenständigen und autonomen Lebensführung. Daher ist es in der Regel unzulässig zu fordern, dass eine Katze eingesperrt wird.
Wer sie also nicht im Garten haben will, muss selbsttätig Katzen vertreiben. Dabei ist aber nicht jedes Mittel recht. Denn alles, was der Katze ernsthaften Schaden zufügt, sie verletzt oder gar tötet, ist eine Straftat und bei vorsätzlichem Handeln auch als solche verfolgt. So groß der Ärger über das Häufchen auch ist, es darf nicht Anlass dazu sein, dem Tier ernsthaft zu schaden. Letztlich folgt das Tier natürlichen Instinkten, es ist daher umso wichtiger - wenn möglich - gemeinsam mit dem Katzenhalter an einer dauerhaften Problemlösung zu arbeiten. Gibt es in der Nachbarschaft mehrere Katzen gilt es also erst einmal herauszufinden, welche der Katzen für Probleme in Ihrem Garten sorgt. Erwischen Sie eine Katze in flagranti durch das Fenster, können Sie ein Foto anfertigen und so dem Halter nachweisen, was sein Tier in Nachbarsgärten so treibt.
Katzen, die ein Zuhause haben, nutzen normalerweise ein Katzenklo und ihre täglichen Streifzüge nicht zwingend dazu, um sich in freier Natur zu erleichtern. Tun sie es doch, können dahinter mehrere Gründe stecken: entweder es handelt sich um nicht kastrierte Tiere, die das Urinieren zum Markieren nutzen oder das heimische Katzenklo wird nicht angenommen, weil es nicht sauber oder attraktiv genug ist. Stress durch Veränderungen im Haushalt (zum Beispiel Einzug einer neuen Katze oder Familienmitglieds) können ebenso dazu führen, dass die Katzentoilette infolge ignoriert wird. In einem ernsthaften und problemlösenden Gespräch unter Nachbarn können die Ursachen vielleicht schon aufgedeckt und im besten Fall dann behoben werden.
Zeigt sich der Katzenhalter uneinsichtig oder nicht an einer Lösung des Problems interessiert, gilt es selbst aktiv zu werden. Die Liste der Hausmittel ist lang: es soll Töne, Pflanzen und Gerüche geben, die Katzen nicht ausstehen können und diese so vertreiben. Aber was ist dran an diesen Mitteln und wie wirksam sind sie?
Achtung: Nicht jede Methode funktioniert bei jeder Katze gleich gut. Was die eine Katze furchtbar findet, findet eine andere gar nicht so schlimm oder sogar ganz interessant. Es gilt auszuprobieren und gegebenenfalls mehrere Mittel parallel einzusetzen.
Das Besprühen mit Wasser ist eine effektive Methode, der Katze zu zeigen, dass sie nicht willkommen ist, denn viele Katzen mögen kein Wasser. Eine Wasserpistole ist eine günstige Methode, die Katze zu erschrecken. Richten Sie den Strahl aber niemals direkt auf die Katze, es reicht, wenn sich diese erschreckt und nur etwas nass wird – die meisten Katzen suchen dann schon das Weite. Allerdings gibt es Katzen, die finden eine kalte Dusche manchmal gar nicht schlecht. Wenn Sie sich von dem Schreck erholt haben, kann es sein, dass sie recht furchtlos in den Garten zurückkehren oder gar im Garten bleiben.
Bei dieser Methode müssen Sie zudem immer vor Ort sein und die Katzen im Blick haben, das geht natürlich nicht 24 Stunden am Tag. Das wissen auch Katzen und werden in Folge vielleicht immer genau dann zu Besuch kommen, wenn Sie nicht im Garten bzw. zuhause sind. Für diesen Fall sind sogenannte Kreisregner mit Bewegungssensor eine gute Option. Der Regner setzt einen Wasserstrahl ab, sobald der Sensor Bewegungen registriert. Diese Geräte können – da mit Batteriebetrieb – überall aufgestellt und an den Gartenschlauch angeschlossen werden. Die Platzierung eines oder mehrerer solcher Geräte in der Nähe des Kotplatzes kann somit langfristig weiterhelfen.
Pro: sehr effektiv bei einem Großteil der Katzen, auch wenn Sie nicht zuhause sind
Contra: funktioniert nur bei wasserscheuen Katzen und solange Batterie hält oder sie zuhause sind; Anschaffungskosten eines automatischen Regners
Wie auch bei den Menschen gibt es Gerüche, die auf Katzen abstoßend oder anziehend wirken können. Durch spezielle Gerüche, die die meisten Katzen eklig finden, können Sie so Ihren Garten und eine potentielle Toilette möglichst unattraktiv gestalten. Neben einer dichten Bepflanzung helfen auch Düfte und Gerüche, die die meisten Katzen abstoßend finden. Am besten positionieren Sie diese immer genau dort, wo die Katzen ihren Kot hinterlässt oder uriniert.
Bestimmte Gewürze und Gerüche wirken ebenfalls abstoßend auf die feinen Nasen der Katzen. Man hat festgestellt, dass besonders Kaffee, aber auch Pfeffer und Chili zu diesen Gerüchen zählt. Hierzu einfach etwas Kaffeesatz im Beet verteilen. Netter Nebeneffekt: Kaffeesatz ist ein guter, biologischer Pflanzendünger. Pfeffer oder Chili können auf den Wegen oder der Terrasse verteilt werden, auf denen die Katzen herumlaufen. Diese Methode hält allerdings nur bis zum nächsten Regen und ist nicht ratsam, wenn auch ein Familienhund durch den Garten läuft, denn Hunde mögen diese Gerüche ebenfalls nicht.
Pro:: schnell verfügbar, keine großen Anschaffungskosten, Kaffee zusätzlich guter Pflanzendünger
Contra: hilft nur bis zum nächsten Regen
Seit ein paar Jahren wird eine Pflanze zur Abwehr von Katzen ganz besonders propagiert und beworben: die „Verpiss-Dich-Pflanze“. Wir Menschen riechen diese nicht, aber viele Tiere mögen den ausströmenden Duft (unter anderem Menthol) nicht. Der Lippenblütler wird bis zu 40 cm groß und bildet violettfarbene Blüten aus. Sowohl für Mensch als auch Tier ist die Pflanze ungiftig. Die Wirksamkeit dieser Pflanze ist umstritten. Zudem müssen für eine ausreichende Katzenabwehr pro Quadratmeter mindestens zwei Pflanzen vorhanden sein, am besten sogar eine kleine Hecke um begehrte Beete.
Ebenfalls sollen folgende Pflanzen eine abwehrende Wirkung auf Katzen haben:
Bei Katzen in der Nachbarschaft sollten Sie jedoch auf folgende Pflanzen im Garten verzichten, da diese von den Stubentigern als besonders angenehm empfunden werden:
Pro: Zitronengras und Lavendel tragen zur wohlriechenden Pflanzenvielfalt in Ihrem Garten bei.
Contra: Wirksamkeit der Pflanzen umstritten und abhängig von Anzahl der Pflanzen und Größe des Gartens, Windrichtung etc.
Katzen haben empfindliche Ohren. Laute Geräusche gefallen Ihnen nicht und werden daher gemieden. Ultraschallgeräte, wie die von Gardigo, senden kurzwellige, hochfrequente Töne, die manche Tiere, darunter auch Katzen hören können. Für den Menschen ist der Ton jedoch nicht wahrzunehmen. Die Geräusche sind für die Katze aber derart unangenehm, dass sie im besten Fall gleich das Weite sucht. Die Meinungen gehen auch hier auseinander: für manche ist das die Katzenabwehr schlechthin, für andere sind diese Geräte wirkungslos.
Pro: hält auch Schädlinge wie Marder fern
Contra: stört auch den Haushund; gehörlose Katzen sind davon unbeeindruckt
Wenn nichts mehr hilft, bleibt vielen nichts anderes übrig, als eine eigene „Sanitäranlage“ für die Katze anzulegen, um zumindest Sandkasten, Gemüsebeet und Co. zu schützen. Gestalten Sie diese daher möglichst attraktiv, damit sie eben genau diese Toilette und nicht weiterhin das Blumenbeet aufsucht. Katzen vergraben ihre Hinterlassenschaften, lockere Erde und Sand sind daher meist die Orte, die sie sich aussuchen, um sich zu erleichtern und die Hinterlassenschaften hinterher zu verscharren. Das funktioniert hier nicht anders als beim Katzenklo zuhause.
Den Kot können Sie schließlich untergraben oder auf den Kompost werfen. Vielleicht haben Sie ja auch Glück und der Katzenbesitzer selbst erledigt diese Aufgabe für Sie.
Pro: hält Sandkasten und Beete sauber ohne die Katzen vertreiben zu müssen
Contra: Man muss trotzdem Katzendreck aus seinem Garten entfernen; ein solches Klo zieht auch andere Katzen, die vorher ihren Garten gar nicht betraten, magisch an
Auch wenn eine Katze ihren Garten nicht als Toilette oder zur Reviermarkierung nutzt, kann Sie in Ihrem Garten auch auf andere Weise Schaden anrichten. Denn oft gefallen Katzen Ihre Gartenmöbel genauso gut wie Ihnen, vor allem als Spielgerät oder als Schlafplatz. Achten Sie daher am besten auf folgende Punkte, um Ihre Gartenmöbel vor Katzen zu schützen:
Auch wenn der Halter dafür haften müsste, oft ist es gar nicht festzustellen, welcher Jäger sich an ihrem Gartenteich bedient hat. Besser ist es daher die Katze vom Gartenteich fernzuhalten. Hierzu dienen die oben genannten Mittel oder ganz konkret mechanische Sperren, so dass die Katze gar nicht erst anfangen kann zu angeln. Ein Netz könnte helfen, welches der Katze unmöglich macht, in den Teich zu greifen. Ein solches straff gespanntes Netz kann auch dabei helfen, dass Katzen keine kleinen Stecklinge in Frühbeeten und Hochbeeten ausbuddeln oder das Hochbeet nicht als Toilette nutzen.
Des einen Freud, des anderen Leid - wie stehen Sie zum Thema Katzen im (fremden) Garten? Muss man das aushalten oder sollte der Gesetzgeber hier neue Regelungen treffen? Wir freuen uns über ihre Kommentare!
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