Sobald dem bunten und emsigen Treiben von Flora und Fauna das Ende naht, muss sich auch der hartnäckigste Sommer-Enthusiast geschlagen geben, denn die kalte Jahreszeit wird unwiderruflich eingeläutet. Wie gut, dass die Natur jetzt die ein oder andere Zerstreuung parat hat: Bäume machen sich winterfest und entledigen sich in großer Menge ihres güldenen Haupthaares. Lesen Sie hier, wie Sie sich die gefallenen Blätter zunutze machen können.
Bevor sich die Natur in fahles Braun verwandelt, beschert sie uns ein Schauspiel, das seinesgleichen sucht. Eine wahre Farbexplosion sorgt für Begeisterungsstürme und Faszination zugleich. Als letzte Amtshandlung vor dem wohlverdienten Winterschlaf schenkt uns die Natur einen regelrechten Goldregen. Denn die bunten Blätter sind nicht nur wunderschön anzusehen, sie haben auch ihren Nutzen.
Des einen Freud, des anderen Leid – denn vielleicht mag Ihnen allein schon beim Gedanken an Herbst und einen Garten voller Laub ganz schwummrig werden. Aber auch für Sie haben wir gute Nachrichten, denn die Natur schenkt uns nichts ohne Grund. Sehen Sie nicht die Arbeit, sondern den Gewinn – schließlich ist Laub ein wertvoller Rohstoff. Anstatt es also sinnlos über die Bio-Tonne zu entsorgen, denken Sie an den Naturkreislauf und kompostieren Sie das Laub dort, wo es fällt – in Ihrem Garten. Damit bereiten Sie Milliarden von Kleinstlebewesen, Regenwürmern und Insekten das reinste Festmahl. Mit der Zeit zersetzt sich dann das Laub und verwandelt sich in fruchtbaren Humus. Dieser wiederum wird sich als wertvoller Dünger entpuppen, der nicht nur Ihre Pflanzen nährt, sondern auch die Bodenqualität ungemein verbessert. Doch Humus kann noch mehr. Er ist zudem ein hervorragender Wasserspeicher und, was in unserer Zeit immer mehr an Bedeutung gewinnt, sogar ein bemerkenswerter Speicher des klimaschädlichen Kohlenstoffdioxids. In Kreisläufen zu denken ist nicht nur für Sie von Nutzen, sondern schont auch unsere Umwelt und das Klima.
Jeder Hauseigentümer weiß um die mühselige Arbeit des Laubfegens oder -rechens. Er weiß aber auch – und das hoffentlich nicht aus eigener Erfahrung –, dass mit nassem Laub auf gepflasterten Wegen oder der Terrasse nicht zu spaßen ist. Denn hier droht erhöhte Rutschgefahr! Fegen Sie Gehwege auf Ihrem eigenen Grundstück deshalb regelmäßig und halten Sie sie so gut es geht laubfrei, damit niemand zu Schaden kommt. Auch auf dem Rasen ist Herbstlaub kein gern gesehener Gast. Gelangen Sonne und Licht nicht an das feuchte Grün, bilden sich schnell unschöne gelbe Flecken und es kann zu Fäulnis kommen. Um dem entgegenzuwirken, befreien Sie Ihren Rasen – je nach Laubbefall – zumindest einmal wöchentlich von heruntergefallenen Blättern. Sehr bewährt hat es sich, beim Fegen oder Rechen der Blätter stets in Windrichtung zu arbeiten.
Die Entsorgung über die Biotonne geht schnell und einfach. Da eine Biotonne zusammen mit dem normalen Haushaltsmüll schnell überfüllt ist, bieten viele Gemeinden während des Laubfalls spezielle Hilfen zur Entsorgung. An eigens dafür vorgesehenen Laubsäcken, Gitterboxen oder Containern an den Straßenrändern kann das gefallene Blattwerk kostenlos entsorgt werden. Mancherorts holt eine extra eingerichtete Laubabfuhr den gesammelten Laubabfall direkt vor Ihrer Haustüre ab. Entsprechende Säcke erhalten Sie gegen eine geringe Gebühr am Wertstoffhof oder im Rathaus. Informieren Sie sich, ob und welcher Laubservice an Ihrem Wohnort angeboten wird.
Bitte beachten Sie: Manchmal reicht es nicht aus, nur vor der eigenen Haustüre zu kehren. Obliegt die Straßenreinigungspflicht den Anwohnern, sind diese auch dazu verpflichtet, sämtliche darunterfallenden Straßen und Wege laubfrei zu halten. Ebenso verhält es sich mit Nachbars Laubfall. Fällt dieser auf Ihr Grundstück, fällt er somit auch in Ihren Zuständigkeitsbereich. Mehr dazu lesen Sie in unserem Magazinartikel über die Laubrente.
Entsorgen Sie Herbstlaub wirklich nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Es wäre schade um das Geschenk der Natur und Verschwendung eines wertvollen Rohstoffes. Ist das Gehölz in Ihrem Garten allerdings von Krankheit befallen, entsorgen Sie es unbedingt, denn davon sollte nichts auf den Kompost.
Wichtig zu wissen ist, dass nicht alles Laub gleich gut kompostierbar ist, denn die Verrottungszeiten der Laubbäume unterscheiden sich teils erheblich. Laubarten, die schnell verrotten, können bereits im kommenden Frühjahr als Dünger verwendet werden.
Zuallererst sollte man wissen, dass Bäume den Blättern einen Großteil der Nährstoffe entziehen, bevor sie im Herbst zu Boden fallen. Um wertvollen Humus zu erhalten sind diese aber unerlässlich. Deswegen ist es wichtig, Laubkompost mit anderen Gartenabfällen wie Rasenschnitt anzureichern. Kleingehäckselte Äste und Zweige sorgen dafür, dass die Blätter nicht zusammengepresst werden. Grundsätzlich sagt man, dass der Laubanteil maximal 20 Prozent betragen sollte. Sie benötigen nicht unbedingt einen eigenen Kompost. Laub kann auch gut in Säcken für Gartenabfälle kompostiert werden. Geben Sie zu den trockenen Blättern einfach etwas Kompostbeschleuniger oder auch Horn- oder Steinmehl hinzu. Et voilà!
Wenn Sie im Herbst das abgeerntete Beet mit einer Laubschicht bedecken, wird der Boden – dank der fleißigen Regenwürmer – im nächsten Frühjahr automatisch voller Nährstoffe, locker und bereit zur Bepflanzung sein. Des Weiteren dient eine Laubschicht im Winter als Schutz vor Erosion und zu großen Temperaturunterschieden, die das Bodenleben der Beete zerstören könnte.
Reservieren Sie doch ein ungestörtes, schattiges Plätzchen in Ihrem Garten für Igel und andere Kleintiere. Denn mit Laub, Ästen, alten Brettern oder Schnittholz lässt sich hervorragend ein bequemes Winterquartier für sie zaubern. So ein kleiner Laubhaufen im Garten kann Großes bewirken.
Haben Sie noch weitere Ideen, wie man Laub aus dem Garten umweltfreundlich entsorgen kann? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!
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