Die Architektur in Italien hat ein ganz besonderes Flair. Von der Renaissance geprägt, eiferten die Baumeister zu dieser Zeit dem griechischen Idealbild nach. Zahlreiche Gebäude mit Säulen und Rundbögen, so genannten Arkaden, entstanden. Eine dieser Bauformen kennen wir noch heute: Die Loggia.
Frische Luft, Licht und Raum unter freiem Himmel sorgen für ein Plus an Lebensqualität. Besonders bequem ist es, wenn man dazu nicht erst einen langen Weg antreten muss, sondern die Frischluftkur jederzeit und unkompliziert erhalten kann. Bei Haus und Wohnungen im Erdgeschoss sind Terrasse oder Garten die einfachste Lösung für den Sitz im Freien. An Gebäuden mit mehreren Stockwerken befinden sich hierfür oft Balkone oder Loggien. Diese ermöglichen den Luxus die Zeit unter freiem Himmel zu verbringen, ohne dafür die Wohnung zu verlassen. Doch wo liegt der Unterschied der begehrten Konstruktionen und was genau zeichnet eine Loggia eigentlich aus?
Ihren Ursprung findet die Loggia in der Architektur Italiens. Die genaue Definition des italienischen Begriffs wird u. a. als Säulenhalle oder auch Laube wiedergegeben. In der italienischen Renaissance schmückte diese Raumerweiterung weitgehend die repräsentativen Gebäude. Heute veredelt sie auch private Häuser und Wohnungen.
Unter dem Begriff Loggia versteht man einen überdachten und windgeschützten Balkon. Im Unterschied zum klassischen Balkon ist sie allerdings im Gebäude integriert und ragt nicht über die Fassade hinaus. Die Loggia besteht aus einem Zimmer, bei dem eine Wand nach außen sowie Fenster weggelassen wurden. Das Außenzimmer ist somit an drei Seiten geschlossen und nach vorne hin offen. Die offene Stelle wird mit einer Brüstung oder einem Geländer versehen. Früher wurde das Dach des Außenzimmers durch Säulen gestützt. Die Statik ist heute jedoch so weit, dass diese Arkaden meist nicht mehr notwendig sind.
Der geschützte Freisitz dient dem Aufenthalt an der frischen Luft. Durch die Bauweise ist er wie die japanische Engawa nahezu ganzjährig nutzbar. Man ist vor Wind und Regen sowie vor neugierigen Blicken geschützt. Zusätzlich wird die direkte Einstrahlung der Sonne verhindert – hier lässt es sich auch an heißen Tagen gut aushalten. Die dahinterliegende Wohnung profitiert ebenfalls von der Beschattung und heizt sich nicht so schnell auf, wie das ohne den Außenraum der Fall wäre. Dank Fenster und Türen zwischen der Wohnung und dem Außenzimmer kann vermehrt Licht einfallen, was das Eigenheim hell und freundlich werden lässt.
Eine besondere Form des Außensitzes ist die Dachloggia. Sie befindet sich im Dach eines Hauses und hat drei geschlossene Seiten. Die Dachloggia ähnelt einer Dachterrasse. Dank der zum Teil großzügigen Fläche, die die Dachloggia mit sich bringt, sind die Nutzmöglichkeiten vielfältig. Je nach Lage ergibt sich auf der Terrasse über den Dächern der Stadt ein herrlicher Ausblick in weite Ferne. Dachloggien lassen sich besonders modern und zugleich behaglich einrichten. Eine gesellige Open-Air-Party sowie ein gemütliches Frühstück oder Abendessen, allein oder mit Freunden: Ihr Sommer-Wohnzimmer ist auf jeden Fall die perfekte Location dafür.
Es empfiehlt sich, die Loggia mit einer Tiefe von mindestens 1,50 Metern zu planen. Eine kleinere Fläche ist nicht sinnvoll, da ansonsten ausreichend Platz zum Stellen der Möbel fehlt und der Raum durch die geschlossenen Seiten optisch beengt wirkt.
Da es auf der Außenfläche durch die Überdachung und die drei Seitenwände sehr schattig ist, ist es ratsam hier Halbschattengewächse anzusiedeln. Hierzu zählen Fuchsien, Begonien, Hortensien, Dahlien oder die Engelstrompete. Auch Buchsbaum und Efeu fühlen sich im Halbschatten sehr wohl.
Möchten Sie auf Ihrem Innen-Balkon grillen, sollten Sie grundsätzlich vorher die Hausordnung des Vermieters beachten. Insgesamt sind Kohlegrills hierfür nicht geeignet, da der Rauch durch die Überdachung und den Windschutz nicht gut entweichen kann. Eine passende Alternative ist ein Elektrogrill.
Lesen Sie hierzu auch unseren Beitrag zur Streitfrage "Grillen auf dem Balkon?".
Durch speziell konzipierte Verglasungen können Sie Ihr Freiluftzimmer auch in der kalten Jahreszeit genießen. Schiebetüren oder -fenster machen es möglich den Raum als Wintergarten zu nutzen. So sind Sie vor Kälte, Schnee und Nässe geschützt und können sich trotzdem an Licht und Aussicht erfreuen.
Das A und O für den nachträglichen Einbau ist sowohl der ausreichende Platz, als auch die passende Statik. Hierfür gibt es zahlreiche Statiker, die Sie umfangreich und individuell beraten können. Vorstellbalkone haben einen günstigeren Preis als Loggien. Das liegt zum einen an der speziellen Lage des Freisitzes innerhalb des Gebäudeumrisses sowie den damit verbundenen statischen Berechnungen als auch an dem Mehraufwand beim Bau.
Abgesehen von den baulichen Aspekten, die Sie beachten müssen, gilt es auch die Änderung des Wohnraums zu berücksichtigen. Balkone und eben auch Loggien können mit bis zu 50 Prozent der Wohnfläche zugerechnet werden. Das bedeutet neben den höheren Baukosten pro Quadratmeter auch eine Änderung der Nebenkosten. Hinzu kommt, dass bei einer Mieterhöhung oft auf Basis der Wohnfläche prozentual angeglichen wird.
Rechnen Sie also am besten vorher genau aus, welchen Preis ein Umbau mit den Folgekosten mit sich bringt. Sind diese Punkte geklärt, steht Ihrem Sommerdomizil in der eigenen Wohnung nichts mehr im Weg.
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