Einige der genannten Methoden, Maulwürfe zu vertreiben, helfen auch gegen Wühlmäuse!
Hügel über Hügel. Wenn Ihr Rasen so aussieht, ist schnell klar: es ist ein Maulwurf im Garten unterwegs. Wie Sie die kleinen Buddelmeister aus Ihrem Garten vertreiben, lesen Sie hier.
Man mag es anhand der abertausenden Maulwurfshügel deutschlandweit kaum glauben, aber der Maulwurf zählt hierzulande zu den bedrohten Tierarten und steht daher als vom Aussterben bedrohte Art unter Naturschutz. Das heißt, man darf ihn weder töten noch lebend fangen und umsiedeln oder massiv belästigen. Wenn man allerdings seinen Garten schützen will, bleibt nichts anderes übrig, als den Garten so unattraktiv wie möglich zu gestalten, dass er sich einen anderen Ort sucht. Sanfte Methoden, den Maulwurf zu vertreiben statt zu bekämpfen, sind also gefragt.
Wir haben die fünf gängigsten Methoden unter die Lupe genommen.
Die Erdhügel regelmäßig einebnen und dadurch die Gänge wieder auffüllen – für die meisten das erste Mittel der Wahl. Das hat den Effekt, dass der Maulwurf den Durchgang immer wieder neu aufgraben muss und im besten Fall irgendwann von dannen zieht. Viele maulwurfgeplagte Gärtner schwören auch auf das Einschlämmen der Gänge mit dem Gartenschlauch. In der Tat haben Tests festgestellt, dass bei regelmäßigem Wässern, keine neuen Hügel entstehen würden. So mancher Maulwurf gibt hier wohl entnervt auf. Allerdings sind Maulwürfe auch gute Schwimmer und als solche von Wasser zumeist unbeeindruckt. Nicht selten buddeln sie dann einfach irgendwo anders im Garten weiter.
Die kleinen Buddelmeister sind zwar blind, haben dafür aber ausgeprägte und feine Nasen. Die Liste der Gerüche, die den Maulwurf vertreiben, ist praktischerweise ziemlich lang. Sie umfasst neben Hundehaaren, Meerrettich, Mottenkugeln oder den synthetischen Drops aus dem Gartencenter auch folgende Hausmittel:
Egal, ob synthetische „Maulwurfschreck“-Drops oder Hausmittel: die Duftstoffe erzielen je nach Witterung zwar oft kurzfristige Erfolge von ein paar Tagen bis hin zu ein paar Wochen. Allerdings lassen die Gerüche mit der Zeit nach, sodass sie diese immer wieder (am besten 1x pro Woche) „auffrischen“ müssen, so lange bis keine Haufen mehr entstehen. Auch ist es wichtig, die Geruchsstoffe gleichmäßig über das Gangsystem zu verteilen, sonst meidet der Maulwurf einfach nur noch einen bestimmten Teil des Gartens, bleibt seinem Revier aber treu.
Ein Maulwurf lässt sich unter bestimmten Gegebenheiten auch mit Geräuschen vertreiben. Viele schwören auf geöffnete Flaschen, die schräg in die Erde eingegraben werden. Der Wind erzeugt dabei einen Pfeifton, den die Maulwürfe vertreiben sollten.
Die Wirkung von Ultraschallgeräten ist umstritten. Viele haben mit diesen Geräten aber gute Erfahrungen gemacht, denn wenn diese im richtigen Frequenzbereich eingestellt und laut genug sind, kann das die Tiere durchaus fernhalten. Hier kommen meist batterie- oder solarbetriebene Schallwellengeräte zum Einsatz. Oft in Form vom Erdspießen werden diese in den Boden gesteckt. Wohnen bei Ihnen sowohl Maulwürfe als auch Wühlmäuse, haben Sie doppelt Erfolg, denn beide mögen die Geräusche nicht. Wichtig ist es zudem regelmäßig einen neuen Standort für den Erdspieß zu wählen, beginnend beim ersten Hügel an der Hauswand in den Garten hinein. So wird der Maulwurf sukzessive aus dem Garten heraus vertrieben. Was man allerdings nicht verhindern kann: schwerhörige oder stressresistente Individuen, die mit den Tönen klarkommen oder sich irgendwann an sie gewöhnen, stören diese Erdspieße nicht wirklich.
Neben Geräuschen empfinden Maulwürfe auch Erschütterungen als unangenehm. So hat man gemerkt, dass die Vibrationen, die von einem Rasenmäher, egal ob Elektro- und Benzinmäher oder Mähroboter, Maulwürfe fernhalten. Wer also in der Gartensaison regelmäßig den Rasen kurzhält, kann so auch den grabenden Plagegeist loswerden.
Wer sich die Mühe machen möchte, kann auch von Zeit zu Zeit mit einem Hammer auf Eisenstangen, die in der Nähe von Erdhaufen in die Gänge gesteckt wurden, schlagen. Neben dem Geräusch sind es vor allem die durch die Stangen übertragenen Schwingungen, die so manchen Maulwurf vertreiben.
Für einen nachhaltigen Erfolg müssen die genannten Methoden zwingend in regelmäßigen Abständen und bei großen Gärten auch wirklich überall, wo ein Haufen zu finden ist, angewendet werden, sonst kehrt der Maulwurf schneller in sein Revier zurück als gedacht. Letztlich kommt es aber darauf an, wer den längeren Atem hat: der Maulwurf oder Sie. Es kann auch helfen, Maßnahmen zu kombinieren, da nicht jeder Maulwurf gleichermaßen auf diese Handlungen anspricht.
Sogenannte Sperrgitter sind als horizontale Barrieren vielleicht die beste Methode für Mensch und Tier. Sie eignet sich vor allem dann, wenn der Maulwurf nicht unbedingt in Beeten, aber vor allem unter dem Rasen aktiv ist. Denn so schaffen Sie eine friedliche Koexistenz: der Maulwurf kann weiter Gänge graben, durch die Barriere aber keine Erde mehr aufwerfen und so keine Erdhügel verursachen. Wer von Anfang an diese engmaschigen Kunststoffgitter unter der Grasnarbe verlegt, hat hinterher nicht mehr das Problem, regelmäßig mit Hausmitteln oder teuren Anschaffungen anrücken zu müssen. Wichtig ist, diese Gitter recht nah unter der Grasnarbe zu setzen, damit der Maulwurf seinen Platz hat unterhalb der Sperre zu buddeln – idealerweise liegt das Gitter maximal 5 Zentimeter tief in der Erde. Wühlmäuse machen diese Gitter jedoch herzlich wenig aus – sie schaffen es oft, die Gitter einfach durchzubeißen.
Nicht jeder Gärtner sieht in einem Maulwurf jedoch gleich einen Schädling, denn der Maulwurf ist zugleich ein hervorragender Schneckenvertilger. Wer also in seinen Beeten besonders viel Probleme mit Schädlingen, wie zum Beispiel gefräßigen Nacktschnecken hat, sollte sich überlegen, ob es sich nicht lohnt, den Untermieter hierfür zu dulden. Gleichzeitig haben die Erdhügel auch etwas Positives: Die Erde wird aufgelockert und dadurch belüftet. Das spart Ihnen aufwändige Arbeit mit der Harke.
Allerdings hat diese „Serviceleistung“ auch seine Kehrseite: Denn durch das unterirdische Graben werden nicht selten Pflanzenwurzeln geschädigt, vor denen der Maulwurf keinen Halt macht. Oft werden die neu angelegten Gänge nicht nur vom Maulwurf selbst, sondern gerne auch von Ratten und Mäusen genutzt, die sich dann – anders als der Maulwurf – an so mancher Pflanzenwurzel als nahrhaften Snack bedienen. So gesehen kann die unterirdische Arbeit des Maulwurfs für den Gärtner fast noch problematischer sein als die unansehnliche Stolperfalle Maulwurfshügel selbst. Am besten geschützt sind Ihre Nutz- und Zierpflanzen daher in Pflanzkübeln oder Hochbeeten.
Bevor Sie nun vorschnell einen Maulwurf als Übeltäter für das Umpflügen Ihres Gartens ausmachen, sollten Sie vorher immer prüfen, ob es sich in der Tat auch um einen solchen handelt. Denn hinter so manchen Erdhaufen kann auch eine Wühlmaus stecken.
Diese Häufchen lassen sich aber optisch recht einfach voneinander abgrenzen:
Maulwurfshügel | Wühlmaushügel |
kuppelförmig |
flach und länglich |
Loch ist mittig | Loch ist versetzt am Rand |
Gang ist quer-oval, also breit und niedrig |
Gang ist hoch-oval, also schmal und hoch |
Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, dass hinter dem Hügel ein Maulwurf steckt, können Sie dies anhand eines einfachen Tricks herausfinden: der sogenannten Verwühlprobe. Verwühlen Sie Erde am Ausgang des Gangsystems und legen Sie diesen Gang somit frei. Wurde der Schaden innerhalb von ein paar Stunden „geflickt“, also wieder verschlossen, handelt es sich um das Gangsystem, das von einer Wühlmaus bewohnt wird. Hier ist also kein Maulwurf am Werk gewesen, denn dieser hätte unterhalb des geöffneten Gangs einfach einen neuen gebuddelt.
Einige der genannten Methoden, Maulwürfe zu vertreiben, helfen auch gegen Wühlmäuse!
Wie lassen sich Maulwürfe vertreiben? Lassen Sie die kleinen Wühler gewähren oder nutzen Sie eines der oben genannten Hausmittel, um den Maulwurf loszuwerden? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!
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