Mensch und Tier im Einklang – das bietet ein echter Naturgarten! Erfahren Sie hier mehr darüber, wie sich Ihre grüne Oase naturnah gestalten lässt.
Bei der Gestaltung eines naturnahen Gartens steht das Zusammenspiel zwischen Mensch und Tier im Fokus. Ziel ist es, die natürliche Dynamik der Umwelt zu bewahren und einen Lebensraum für Mensch, Tier und Wildblumen zu schaffen. Statt einen Gartenzustand mit allen Mitteln zu erhalten, darf und soll das Grün selbstständig und nahezu ohne Fremdeingriff wachsen und gedeihen. Dies fördert wiederum die Artenvielfalt von einheimischen Blumen und Tieren und bewahrt das ökologische Gleichgewicht im Garten.
Aber was macht so einen Naturgarten alles aus und was sollte man beachten, wenn man einen natürlichen Garten gestalten möchte? Wie Sie der Natur freien Lauf lassen und Ihr Garten dadurch zum Unikat wird, erfahren Sie hier.
Ein Naturgarten soll arten- und strukturreich sein, er soll Lebensraum für eine große Palette an Flora und Fauna schaffen. Die Verwendung von einheimischen Pflanzen hat dabei eine entscheidende Auswirkung auf die biologische Vielfalt im Garten.
Doch nicht nur auf Wildbienen, Vögel und Co. üben bunte Farben und facettenreiche Formen Anziehungskraft aus. Während sich der Tierwelt ein Schlaraffenland an Nahrung, Verstecke und Nistplätze bietet, erfreut sich der Naturfreund am Beobachten des fleißigen Treibens. Nicht selten wird er dabei Zeuge spannender Schauplätze.
Und auch dem Gartenbesitzer selbst bereiten schmackhafte Früchte, Beeren und Wildkräuter so manchen leckeren Gaumenschmaus. Das heißt, sowohl Tier als auch der Mensch profitieren von einem biologisch angelegten Garten. Eine wahrhafte Win-win-Situation.
Neugierig, was Ihr Naturgarten so alles an Schmackhaften zu bieten hat? Dann empfehlen wir Ihnen unseren Magazinartikel Unkrautrezepte.
Anders als bei einem künstlich angelegten Garten, wird beim Anlegen eines Naturgartens die Pflanze der Umgebung und dem Bodenreich angepasst. Man spricht von einer standortgerechten Bepflanzung. Klima und Bodenbeschaffenheit müssen den Bedürfnissen und Ansprüchen der Pflanze gerecht werden. Nur so können regulierende Eingriffe wie Gießen und Düngen vermieden beziehungsweise vermindert werden. Deshalb eignen sich für den naturnahen Garten in erster Linie einheimische Wildpflanzen.
Zum besseren Verständnis: Die Bezeichnung "einheimische Wildpflanze" erhalten Gewächse, die ihr natürliches Verbreitungsgebiet im Inland haben und sich dort natürlich ausdehnen und dies schon seit Jahrhunderten.
Da die heimischen Pflanzen dem Klima angepasst sind und so auch härtere Winter ohne Schaden überstehen, ist es in der Regel nicht notwendig die Pflanze vor Schnee und Kälte zu schützen.
Pflanzenkrankheiten lassen sich auch bei hiesigen Arten nicht unbedingt vermeiden, haben aber teilweise einen ökologischen Nutzen (beispielsweise ernähren sich bestimmte Käferarten ausschließlich von Mehltau). Da sich die erkrankte Pflanze in vielen Fällen von selbst wieder regeneriert, ist der Einsatz von Pestiziden kaum notwendig.
Ein Naturgarten soll und darf sich natürlich verändern! Deshalb werden drastische Eingriffe wie Hecken schneiden, Blumen stutzen oder Umgraben des Bodens vermieden. Vertrauen Sie der wilden Laune der Natur und sehen Sie der Individualität Ihres Gartens mit Begeisterung und Spannung entgegen!
Im Folgenden finden Sie einige Naturgarten-Ideen für die grüne Gartengestaltung:
Um den natürlichen Charakter zu erzeugen ist Vielfalt die Lösung. Oft geschieht das sogar ohne Fremdeinwirkung. Akelei, Hornveilchen, Vergissmeinnicht und Co. übernehmen die Aussaat ganz selbstständig und überraschen jedes Jahr mit einem neuen Standort in Ihrem Garten..
Es spricht allerdings nichts dagegen, durch fertige Samenmischungen etwas nachzuhelfen. Diese gibt es in unterschiedlichen Variationen zu kaufen. Denn mit einer bunten Blumenwiese bereiten Sie den kleinen Lebewesen in Ihrem schönen Garten ein köstliches und abwechslungsreiches Buffet.
Im Bereich Sträucher und Stauden eignet sich beispielsweise der Schwarze Holunder sehr gut. Die großen Blütendolden locken Bienen und Insekten an, aber auch für Freunde der Gartenküche lässt sich daraus etwas Leckeres zubereiten. Genauso wie aus den herangereiften schwarzen Beeren, die ab Hochsommer geerntet werden können.
Diese und andere Sträucher wie die Felsenbirne, die Vogelbeere oder der Hartriegel sind wertvolle Nahrungslieferanten und bieten Schutzmöglichkeiten für die Gartenbewohner, deshalb dürfen Sträucher und Stauden nicht fehlen, wenn Sie einen Naturgarten gestalten.
Eine Auswahl weiterer Pflanzen finden Sie in der folgenden Übersicht:
Wiesen-Margerite
Kapuzinerkresse
Wegwarte
Klatschmohn
Taubenkropfleimkraut
Rotblättrige Wildrose
Schlehenhecke
Sanddorn
Haselnussstrauch
Kornelkirsche
Wasserbewohner und -liebhaber wie Libellen, Frösche und Molche finden im Naturteich ideale Lebensumstände und nutzen ihn gern als Lebensraum. Auch für uns Menschen ist ein Naturteich hübsch anzusehen und wirkt erholsam auf unser Gemüt. So erweist sich ein biologischer Gartenteich als wertvolle Bereicherung im Naturgarten.
Wichtig dabei ist selbstverständlich der Verzicht auf chemisch-synthetische oder technische Hilfsmittel. So spart ein Naturteich Geld und bei richtiger Planung auch noch Zeit. Ist der Teich einmal angelegt, kann man ihn nämlich größtenteils sich selbst überlassen, dadurch bleibt der Pflegeaufwand recht gering.
Natürliche Materialien wie unbehandeltes Holz und Steine runden das naturnahe Flair des Gartens ab und können dem Garten-Areal eine gewisse Struktur verleihen. Materialien wie Kunststoff oder Beton finden im Naturgarten dagegen keinen Platz. Sehr beliebt ist das Anlegen einer Trockenmauer. Dabei werden die Steine ohne Verbundstoff aufeinandergeschichtet. Die dadurch entstandenen Hohlräume bieten verschiedenen Lebewesen Schutz und Unterschlupf.
Begrünen lassen sich die Mauern mit Polsterstauden wie Frühlingsfingerkraut und Mauerpfeffer oder Kräuter wie Thymian.
Das Anlegen einer Trockenmauer eignet sich gut, um den Garten zu umranden, Teile des Gartens abzugrenzen oder als Windschutz für ein gemütliches Sitzplätzchen.
Mit unbehandeltem Holz lässt sich ein wahres Paradies für die Gartenbewohner zaubern. Von Totholzhaufen, Nisthilfen bis Insektenhotels – der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Sie wissen nicht, wohin mit Ihren groben Gartenabfällen? Pflanzliche Überreste sind ideal für ein wildes Eck im Garten. Dieses Fleckchen Erde bietet einen wertvollen Rückzugsort für Insekten, Igel und Co..
Wie wär´s mit ökologischem Upcycling? Die gelagerten Materialien lassen sich hervorragend zum Errichten eines Hoch- oder Hügelbeets verwenden. So finden sogar Beete mit Gemüse und Salat Zugang in Ihren Naturgarten. Ähnlich wie bei einem Kompost verrotten Äste, Grasschnitt und andere natürliche Stoffe im Innern der Beete. Dadurch verwandelt sich der Gartenabfall in nährstoffreichen Humus und bietet den Pflanzen einen natürlichen Dünger. Ein idealer Nährboden für Gemüse, Salat und Kräuter. Schon wird der Naturgarten auch zum Biogarten und hält nicht nur Nahrung für die Tierwelt, sondern auch für den Menschen bereit.
Das naturnahe Leben im Garten soll geschützt und begünstigt werden. Dies hat einen doppelten Vorteil:
Es fördert die Arten- und Tiervielfalt und ist mit wenig Arbeitsaufwand und Pflege verbunden. Also lieber bunte Blumenwiesen statt eintöniger Rasen, Biotop statt Springbrunnen, Kreativität statt stupider Struktur.
Machen Sie es sich bequem, während Sie dem Treiben in Ihrem Garten freien Lauf lassen. Sie können sicher sein, Ihr Wildgarten wird von Natur aus einzigartig und wunderschön.
Möchten auch Sie sich gerne einen eigenen Naturgarten anlegen oder sind Sie eher ein Fan der durchgeplanten Gartengestaltung? Diskutieren Sie mit und hinterlassen Sie uns einen Kommentar!
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