Der Orient – ein Sinnbild des Exotischen, Fremden und Geheimnisvollen. Wie Sie diese Atmosphäre auch auf Ihre heimische Terrasse zaubern, verraten wir Ihnen in diesem Artikel.
Moderne orientalische Sitzkissen, eine Couch im arabischen Stil, marokkanische Teppiche besetzt von einem Meer aus Decken und orientalischen Kissen. Alles ist umschlossen von romantischen und doch farbenfrohen Lichterglanz. So oder ähnlich stellen wir uns den Stil aus 1001 Nacht vor.
Im Fokus der vorderasiatischen Länder mit warmen, trockenen Klima, steht das Element Wasser. Orientalische Gärten haben erst in den letzten Jahrhunderten zum Ziel, Menschen zur Erholung und Entspannung zu verhelfen. Ursprünglich entstanden sie aus einer Not heraus: In den trockenen Wüstengebieten wurden Brunnen in den Hinterhöfen gebaut, welche der Kühlung und Erfrischung dienen sollten. Daraus entwickelten sich mit der Zeit Erholungs- und Gemeinschaftsräume.
Es ist aber nicht notwendig, einen Innenhof zu haben, um das Gefühl der „orientalischen Ruhe“ zu erzeugen. Mit ein paar Tricks kann man sich auch im Freien eine orientalische Sitzecke zaubern. Wie Sie eine solche Oase in Ihr privates Grün schaffen, zeigen wir hier in 7 Schritten.
Eine orientalische Sitzecke (auch als Sark Kösesi bekannt) wirkt erst, wenn auch der Rest der Gartenanlage im Orient-Design gestaltet ist. Der exotische Stil zeichnet sich durch eine schlichte Gestaltung aus, da in einem Wüstenklima meist keine opulente Grünanlage realisiert werden kann. Eine der wichtigsten Gestaltungsmerkmale ist deshalb die Geometrie. Klare Linien und Formen prägen die Gärten im Orient.
Wasser kommt vor allem in einem so trockenen Klima eine zentrale Bedeutung zu. Ohne Wasser kein Leben und keine Pflanzen. Wasser steht aber auch für Reichtum, da jenes aufgrund der Trockenheit ein rares und kostbares Gut ist. Gerne werden deshalb Wasserspiele oder Brunnen zentral positioniert.
Fernöstliche Anlagen werden sehr gezielt bepflanzt, da jede Grünpflanze ganzjährig gewässert werden muss. Rasenanlagen findet man eher selten, Flächen werden mit Steinrabatten oder farbenfrohen Mosaikfliesen gestaltet. Dafür dürfen Pflanzen auffällig platziert werden und stehen oft einzeln. Große auffällige Blüten wirken ebenfalls besonders gut. Vor allem Kakteen, Sukkulenten und Palmen eignen sich durch ihre Robustheit zur Begrünung Ihrer Sitzecke. Blühende und duftende Pflanzen wie Gemshorn oder die orientalische Schwertlilie sind außerdem ein besonderer Blickfang. Beachten Sie aber, dass diese Pflanzen eingewintert werden müssen. Um die typischen geometrischen Formen nachzuahmen, können niedrige Hecken entlang von Beeten und Wegen gepflanzt werden.
Das richtige Licht ist einer der wichtigsten Gestaltungselemente für echten Orient-Flair in Ihrer Sitzecke. Neben Lichtspielen mit Sonnenlicht, wie Mosaikfenster mit buntem Glas, kommen in den Abendstunden Laternen und Lampen zum Einsatz. Oft werden diese in großer Anzahl nebeneinander gestellt oder aufgehängt. Die Sitzecke mit orientalischem Sofa, marokkanischen Kissen und arabischen Decken wird in dem romantischen Lichtermeer erst richtig in Szene gesetzt. Original orientalische Laternen überzeugen mit echtem Kerzenschein, es gibt die Schmuckstücke aber mittlerweile auch solar- oder batteriebetrieben Außenleuchten.
Um Ihre orientalische Sitzecke vor Sonne, Wind und Regen zu schützen, bieten sich Pavillons an. Doch ein Pavillon bietet nicht nur Schutz, er ist auch ein wahrer Gartenschmuck und macht durch seine fließenden Formen das orientalische Wohnzimmer erst richtig gemütlich.
Wer es ganz traditionell mag, drapiert einen echten Baldachin über die orientalische Sitzgruppe. Auch geschwungene Rosenbögen, Mauerwerke mit Mosaikkunst oder Säulen verströmen das gewünschte Flair.
Orientalische Grünanlagen sind reich an Mustern und Ornamenten. Sie finden sich auf Keramikfliesen, als Holzintarsien, im Sandstein und im Gips sowie im Bodenbelag. Viele Ornamente, die die Architektur des Orients prägen, zeigen Bestandteile von Pflanzen wie Blüten und Blätter.
Ein weiteres Merkmal ist die üppige Verwendung von Farbe. Hierbei lässt die Farbpalette großen Spielraum: Intensives Rot, Orange, Pink und natürlich Gold treffen bei Teppichen, orientalischen Stoffen, Deko und Kissen auf kühles Violett, Türkis, Blau, Grün und Silber. Auch der Bezug einer orientalischen Couch sowie deren Sitzkissen erstrahlen in farbenfrohen Mustern und fernöstlicher Optik.
Bunte Töpfe, bemalte Wände oder Türen sowie Blumen führen eine lebendige und vitalisierende Atmosphäre herbei. Verschieden gemusterte Fliesen, ob auf der Terrasse oder als Zierde auf Brunnen, sind außerdem bezeichnend für das original Orient-Design.
Wenn Sie alle Tipps befolgt haben, sollten Sie nun eine orientalische Oase Ihr Eigen nennen können. Doch das Herzstück Ihrer fernöstlichen Gartenanlage fehlt noch: die orientalische Sitzecke. Sie ist Mittelpunkt der Orient-Anlage und kann ganz verschieden aussehen.
Typisch orientalische Möbel sind zum einen schmiedeeiserne mehrteilige Sitzgruppen, die zum Nachmittagstee einladen. Aber auch Loungelandschaften mit Sofa, Sesseln, vielen Kissen und Poufs - typische Sitzkissen im Orient - sind denkbar. Das typisch marokkanische Sofa zeigt sich oft als bodennahe Sitzgelegenheit. Die Sitzecke oder das einzelne Sofa wird kombiniert mit einfachen Bodenkissen.
In der für unsere Breiten outdoortauglicheren Variante, kommen für die orientalische Sitzecke, hochwertige, wasserbeständige Stoffe wie Sunbrella oder ein Pouf aus geflochtenem Polyrattan infrage. Für kühlere Abendstunden sind bunt gemusterte Decken und Sitzkissen ein Muss auf Ihrem fernöstlichen Sofa.
Wenn Sie keinen Sonnenschutz in Form eines Pavillons oder Sonnenschirm eingeplant haben, bietet sich eine orientalisch anmutende Sitzecke mit Spitzdach, einer speziellen Form der Gartenmuschel und Liegemuschel, an.
Komplett wird Ihre orientalische Sitzecke durch einen gemusterten Kelim – alternativ kann auch ein Outdoor-Teppich mit Oriental-Print für das authentisch moderne Flair sorgen.
Eine orientalische Sitzecke lässt sich schon mit wenigen Mitteln und vergleichsweise günstig gestalten. Es ist die Mühe wert, wenn man bedenkt, dass der ursprüngliche Gedanke der Anlage war, ein Paradies im Kontrast zur vorherrschenden Wüstenlandschaft zu erschaffen, welches vor allem zum Verweilen und Erholen einladen soll.
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