Bestimmt haben Sie diese auffällige Pflanze bei Spaziergängen auf Wiesen schön häufiger gesehen – die Schafgarbe. Von Schafen gern verspeist und als Heil- und Gewürzpflanze bekannt, möchten wir Ihnen diese schöne und vielseitig einsetzbare Pflanze hier vorstellen.
Die Schafgarbe (Achillea millefolium), im Volksmund auch Gänsezunge oder Achilleskraut genannt, ist in den gemäßigten Klimazonen in Europa, Asien und Amerika beheimatet. Sie gedeiht auch in größeren Höhen bis 2500 m und bevorzugt sonnige Plätze mit stickstoffhaltigen Böden. Trotz Ihrer doldenförmigen Blütenstände gehört sie zur Familie der Korbblütler (Asteraceae).
Die Blüten der Pflanze sind in der Regel weiß. Aus ihnen werden im Herbst kleine gelbe oder silbergraue Früchte. Die Vermehrung geschieht über millimeterkleine Samen, die durch den Wind oder durch Ameisen verbreitet werden. Zusätzlich vermehrt sich die Pflanze vegetativ über Ausläufer.
Schon im Altertum wurde die Pflanze in der Naturheilkunde eingesetzt, um schwere Verletzungen zu behandeln. Achilles, ein Held aus der griechischen Mythologie, soll die Schafgarbe aufgrund ihrer heilenden Wirkung verwendet haben. Daher auch ihr lateinischer Name Achillea millefolium. In der chinesischen Tradition ist die Schafgarbe zudem ein Zeichen für Glück und soll die Intelligenz fördern.
Im Wesentlichen enthält die Schafgarbe ätherische Öle, wie zum Beispiel Cineol und Chamazulen, die bei der Wasserdampfdestillation aller Pflanzenteile freigesetzt werden, wobei die Blüten jedoch den höchsten Gehalt aufweisen. Das Öl hat einen milden aromatischen Duft, der auch schon beim Zerreiben der Blätter wahrzunehmen ist. Zudem erzielt das Kraut seine Wirkung durch die enthaltenen Gerb- und Bitterstoffe, sowie Flavonoide.
Schafgarbe können Sie frisch oder getrocknet verwenden. Dabei sollten Sie die Pflanzen im Hochsommer, am besten in der Mittagszeit, ernten, da ihre Wirkstoffe während dieser Zeit am stärksten konzentriert sind. Lassen Sie dabei immer etwa eine Handbreit der Pflanze stehen, so dass diese wieder nachwachsen kann. Benötigen Sie lediglich einzelne Blätter, um Speisen zu verfeinern, können diese das ganze Jahr über von den Pflanzen abgezupft werden.
Als kostbares Öl, sowie als Tinktur kann die Schafgarbe bei Akne und anderen entzündlichen Erkrankungen der Haut oder bei Bindegewebsschwächen äußerlich aufgetragen oder in einem Sitzbad verwendet werden. Nutzen Sie das Öl in einer Duftlampe, wirkt es anti-depressiv und entspannend. Schafgarbenkraut wird eine krampflösende und sogar blutstillende Wirkung nachgesagt.
Eine einfache Alternative zur innerlichen Anwendung ist die Zubereitung eines Tees aus den getrockneten Schafgarbenblüten, Blättern oder dünnen Stängeln der Pflanze. Ein solcher Tee kann bei Magenbeschwerden helfen, den Blutdruck senken und appetitanregend wirken. Er wird daher gerne bei Appetitlosigkeit und Verdauungsproblemen angewendet. Darüber hinaus kann aus den jungen Triebspitzen ein Saft gepresst werden, welchen Sie allerdings sparsam dosieren sollten. Als geschmackliches Extra können Sie die Schafgarbe auch wunderbar verwenden, um Saucen, Suppen, Eier- und Kartoffelgerichte oder Brotaufstriche zu verfeinern.
Während die mehrjährige Schafgarbe in freier Natur meistens mit weißen Blüten anzutreffen ist, können Sie sie im Garten auch in farbenfroheren Varianten in orange, rot, gelb oder lila anpflanzen. Sie erreicht etwa im Zeitraum von Juli bis September Ihre volle Blüte und mag es gerne sonnig und feucht, verträgt aber keine Staunässe. Je nach Art und Standort erreicht das Gewächs eine Wuchshöhe von ca. 20 bis 50 cm. Als kleines Pflänzchen kann Sie das ganze Jahr über in den Garten ausgesetzt werden. Sehr dekorativ wirkt die Schafgarbe in Kombination mit anderen Wiesenblumen, wie Margerite, Mohn oder Lupinen.
Die Schafgarbe trägt viele üppige Blüten über einen langen Zeitraum hinweg. Schneiden Sie die Pflanze im Juli zurück, blüht sie sogar häufig ein zweites Mal. Sie ist robust und wird nur selten von Schädlingen befallen. Die Wildform der Schafgarbe kommt fast mit allen Bodenarten zurecht. Entscheiden Sie sich jedoch für die prächtigen Züchtungen für den Garten, sollten Sie auf einen nährstoffreichen Boden achten.
Die Vermehrung der Schafgarbe erfolgt über Teilung. Dabei sollten Sie die Pflanzen ausgraben und Ihre Triebe auf ca. 5 cm kürzen. Sind die Wurzeln sehr eng beieinander, sollten auch diese mit einer Gartenschere vorsichtig getrennt werden. Anschließend setzen Sie die Pflänzchen in etwas mit Kompost angereicherter Gartenerde mit einem Abstand von ca. 30 bis 50 cm ein. Diese Teilung sollte alle 3 bis 4 Jahre erfolgen, um einer Vergreisung des Gewächses vorzubeugen.
Haben Sie einen Gartenteich oder ein Bächlein im Garten, dann pflanzen Sie doch dort eine Sumpfschafgarbe an. Diese blüht weiß und wird ca. 60 cm hoch. Hier können Sie sich zwischen der stark austreibenden Wildform und der kompakteren Züchtung entscheiden. Bei sehr sonnigen Standorten mit recht trockenem Boden oder in einem Steingarten gedeiht die weiße oder gelbe Zwergschafgarbe hervorragend. Sie wird nur 5 bis 15 cm hoch.
Haben Sie Schafgarben in Ihrem Garten und nutzen sie als Heilpflanzen oder Gewürz? Haben Sie Geheimtipps für die Verwendung von Schafgarbe? Teilen Sie uns diese doch mit! Wir freuen uns drauf!
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