Frei von Pestiziden und garantiert Bio! Mit einem Selbstversorgergarten haben Sie im Sommer nicht nur erntefrisches Gemüse und Obst vor der Haustür, sondern müssen sich auch keine Gedanken darüber machen, welchen ökologischen Fußabdruck die Banane aus Chile hinterlässt oder mit welchen Schadstoffen die Lebensmittel behandelt wurden.
Damals, als man nicht erst in das Auto steigen musste, um in die Gemüseabteilung zu gelangen - sondern als sie sich noch direkt vor der Haustüre befand. Längst vergessene Zeiten? Jetzt nicht mehr! Wir gehen "back to the roots" und lassen in unserem eigenen Grün Wurzeln schlagen. Denn nicht nur Blumen können Ihren Garten wunderschön aussehen lassen. Obstbäume, Beerensträucher, sogar einige Gemüsepflanzen blühen in den herrlichsten Farben. Doch in erster Linie sind sie eine pure Gaumenfreude.
Im Supermarkt bekommen Sie das ganze Jahr über so gut wie alle Gemüse- und Obstsorten. Bei einem Selbstversorger-Garten ist das anders. Hier müssen Sie sich nach bestimmten Aussaat- und Erntezeiten richten. So werden Sie in den Sommermonaten reichlich mit Tomaten und Co. gesegnet, während die Wintermonate eher reich an Kohl und Wurzelgemüse sind. Da die Ernte meist sehr üppig ausfällt, ist es ratsam, den Ertrag aus Ihrem Garten weiterzuverarbeiten. Das mag am Anfang ungewohnt sein, wird mit der Zeit aber zur neuen Routine. Aus Kohl wird Kraut, aus Tomaten Passata, aus Obst Kompott und aus Beeren Marmelade - das bringt Abwechslung und frischen Geschmack auf den Teller.
Aller Anfang ist schwer? Ja, aber eine gute Planung ist schon die halbe Miete. Je umfangreicher Ihre Selbstversorgung ausfallen soll, desto unerlässlicher ist gute Vorausplanung. Als Erstes müssen Sie wissen, dass ein Nutzgarten viel Platz braucht. Dieser Platz wiederum sollte so ausgesucht werden, dass sich Ihre Jungpflänzchen zu einem starken, ertragreichen Gewächs entwickeln können. Zu guter Letzt müssen Sie auch etwas Geduld mitbringen - denn nichts was Sie heute anbauen, werden Sie morgen schon ernten können. Doch Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude!
Wenn Sie auf eine komplette Gemüse-Selbstversorgung umsteigen möchten, müssen Sie mit ca. 80-100 m² pro Person rechnen. Nicht mit einkalkuliert ist hier der Kartoffel-Anbau. Wollen Sie in Ihrem Garten auch Kartoffeln ernten, brauchen Sie dafür zusätzlich mindestens 50 m² je Person. Der benötigte Platz variiert natürlich, je nach persönlichem Bedarf und Vorliebe. Denn auch ein Selbstversorger-Garten ist letzten Endes immer "Geschmackssache".
Sehr bewährt hat sich, auf der ausgewählten Fläche Ihres Gartens, mehrere rechteckige Beete anzulegen. So können Sie mühelos all Ihre angebauten Pflanzen erreichen und erleichtern sich Pflege und Bewässerung. Daher müssen Sie nochmal ca. 20% für Wege mit einberechnen.
Bei einem Drei-Personen-Haushalt entsprächen dies ungefähr 360 m², die Sie benötigen, um Ihre Familie ganzjährig ausschließlich mit Ihrem eigenen Gemüse zu versorgen. Für den Kartoffelanbau kommen nochmal ca. 180 m² dazu.
Ausgewachsene Obstbäume nehmen sehr viel Platz in Anspruch. Um eine geeignete Stelle zu finden, achten Sie auf ausreichend Abstand zu Mauern oder anderen Bäumen in Ihrem Garten.
Ohne Sonne kein Leben. Deshalb verwundert es nicht, dass Ihre Pflanzen am besten gedeihen, wenn sie viel natürlichem Licht ausgesetzt sind. Ein ebenes Gelände, oder ein leichter Südhang, mit mindestens 5 bis 6 Stunden Sonneneinstrahlung am Tag ist optimal. Es gibt auch ein paar Ausnahmen, wie z.B. Beerensträucher, diese wachsen auch an schattigen Plätzen. Von der Sonne geküsst steigt allerdings der Vitamingehalt und der Geschmack Ihrer Früchte wird viel aromatischer.
Ein gutes Fundament ist das A und O – vor allem beim Obst- und Gemüseanbau. Die in unseren Breitengraden häufig vorkommenden Bodenarten sind oft zu sandig oder zu lehmig und eignen sich hierfür nicht besonders gut. Da sich die Beschaffenheit des Erdreiches leider schwer ändern lässt, können Sie mit Kompost leicht Abhilfe schaffen. Dieser liefert wichtige Nährstoffe, speichert Wasser und belebt Ihren Boden – macht ihn sozusagen humoser. Tatsächlich können Sie somit Ihre Pflanzen auch etwas enger, als angegeben, säen. Eine Mulchschicht aus organischen Materialien ist auch sehr empfehlenswert, sie sorgt u.a. dafür, dass der Boden seine Feuchtigkeit behält.
Am besten gönnen Sie Ihren Beeten jedes Jahr einen Frühjahrsputz. Das heißt, Sie bereiten Ihren Boden auf den neuen Anbau vor, entfernen Unkraut und vermischen die Erde mit Kompost. Ihr Gemüsegarten wird es Ihnen mit einer besseren Ernte danken.
Die allermeisten Pflanzen bevorzugen einen windstillen Platz in Ihrem Garten. Dort ist es wärmer, feuchter und die Gefahr, dass Ihre Gewächse einknicken ist nicht so groß.
Als Selbstversorger-Neuling ist es von Vorteil mit pflegeleichtem Obst und Gemüse zu beginnen, denn schließlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Am wenigsten Arbeit machen Bäume. Sie sind sogenannte "Selbstläufer" und brauchen am wenigsten Zuneigung. Sie werden allerdings eine Zeit lang warten müssen, bis Sie den ersten reifen Apfel pflücken können – deswegen fangen Sie am besten gleich damit an Ihr Bäumchen zu pflanzen. Am besten eignet sich dafür der Herbst, dann haben die Wurzeln Zeit sich auszubilden und Wasser aufzunehmen, bevor der Winter einbricht.
Beerensträucher pflanzen Sie vorzugsweise auch im Herbst. Achten Sie auf genügend Abstand, denn Sträucher, wie Johannis- oder Stachelbeeren werden sehr buschig und benötigen in ausgewachsenem Zustand mehr Platz. Damit sie sich immer wieder an einer reichen Obst-Ernte erfreuen können, sollten Sie Ihre Sträucher jedes Jahr zuschneiden. Wann und wie, ist bei jeder Sorte unterschiedlich - einige wollen nach der Ernte, andere erst im Spätwinter gestutzt werden. Machen Sie sich keine Sorgen, wenn der Ertrag im ersten Jahr zu wünschen übrig lässt. Oftmals benötigt es zwei bis drei Jahre Vorlaufzeit bevor Sträucher richtig tragen.
Die meiste Zuwendung im Selbstversorger-Garten benötigt Ihr Gemüse. Aber keine Angst, auch hier können Sie mit unkomplizierten Sorten beginnen.
Dazu zählen "Basics" wie
Topinambur ist nicht nur sehr gesund, sondern wächst auch wie Unkraut und verwandelt Ihren Garten in ein gelbes Blütenmeer.
Was in keinem Beet fehlen darf sind Kräuter. Sie benötigen kaum Pflege und Platz und verfeinern jedes Gericht mit ihrer einzigartigen Würze.
Ein Gemüsegarten bedarf guter Planung. Bei manchen Sorten empfiehlt sich ein Vorziehen auf der Fensterbank, bevor sie im Frühjahr ins Freie dürfen. Wann Sie welches Gemüse anbauen und ernten sollten, können Sie einem Saatkalender entnehmen. Die beste Informationsquelle sind jedoch die erfahrenen Gärtner von nebenan, denn die klimatischen Bedingungen sind von Region zu Region verschieden. Kaum etwas ist so vom Wetter abhängig wie Ihr Selbstversorger-Garten. Daher müssen Sie damit rechnen, dass Ihre Ernte nicht jedes Jahr gleich ausfallen wird.
Um das bestmögliche aus Ihrem Garten herausholen zu können – oder wenn Sie nur wenig Fläche zur Verfügung haben – müssen Sie sich schon im Vorhinein gut überlegen, wie Sie Ihr Beet bepflanzen. Gemüse ist sehr penibel in der Wahl seiner direkten Nachbarn, und einige Pflanzen nehmen mehr Platz in Anspruch als andere. Daher ist kluges Kombinieren angesagt.
Tatsächlich ist es so, dass sich die gleiche Pflanzenart nicht gut leiden kann, denn Sie konkurriert um dieselben Nährstoffe. Deswegen empfiehlt sich eine sogenannte Mischkultur. Diese hat nicht nur einen praktischen Nutzen, sondern erfreut auch das Auge.
Sie können niedrig- und hochwachsende Gewächse nebeneinander setzen, Tief- und Flachwurzler.
Oder Sie pflanzen einfach Kräuter und Blumen dazwischen um Bakterien, Pilzen und Parasiten den Garaus zu machen.
Sie können Ihren Garten auch so anlegen, dass er seine Schädlinge selbst bekämpft – denn Schädlinge der einen Pflanze mögen den Duft der anderen nicht.
Gemüse innerhalb einer Pflanzengattung, z.B. Nachtschattengewächse, Korbblütler usw., passen sehr gut zusammen. Sie können aber auch Ihren Gaumen zurate ziehen. Vieles, das auf Ihrem Teller harmoniert, harmoniert auch schon in Ihrem Beet.
Es gibt viele Mittel und Wege um Ihnen das Gärtner-Leben zu erleichtern. Sie müssen nur damit anfangen. Nehmen Sie Ihren Garten noch einmal genau unter die Lupe, vielleicht steht einer Selbstversorgung ja gar nichts im Wege.
Haben auch Sie einen Selbstversorger-Garten? Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit uns!
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