Einen großen oder zwei kleinere Blumentöpfe neben die Pflanze so eingraben, dass die Öffnungen des Topfs Richtung Pflanzenwurzeln zeigt. Hier füllt man das Wasser ein und der Kunststofftopf leitet dann das Wasser langsam an die Wurzeln.
Worauf Sie beim Pflanzen und Anbau von Tomaten achten sollten und wie Sie Tomaten selbst ziehen können, zeigen wir Ihnen hier.
Von Gelb über klassisch Rot bis Dunkellila. Eiförmig, rund oder in Flaschenform. Glatt oder mit tiefen Kerben. Klein wie eine Kirsche oder so groß wie eine Orange. In der Welt der Tomaten gibt es nichts, was es nicht gibt. Die Auswahl im Supermarkt ist aber oft begrenzt. Dabei lassen sich Tomaten auch ganz einfach selbst anbauen. Worauf es beim Tomaten pflanzen zu achten gilt und wie Sie Tomaten selbst ziehen können, zeigen wir Ihnen hier.
Tomaten stellen keine hohen Ansprüche an Boden und Klima. Sie bevorzugen jedoch einen lockeren, durchlässigen, humosen Boden und brauchen viel Wärme, sogenannte "warme Füße". Am besten für Tomatenpflanzen ist die Ganztagssonne an der Hausmauer (zum Beispiel ein Beet oder ein ausreichend großer Topf an Terrasse oder Balkon an der Südseite), wo sie gleichzeitig vor Zug geschützt sind.
Aber auch im Freiland können Tomaten gepflanzt werden. Im Gegensatz zu den meisten anderen Pflanzen können sie viele Jahre am selben Standort angebaut werden. Weil Tomaten mit ihren Wurzeln tief in den Boden gehen, sollte dieser bereits im Herbst spatentief umgegraben werden. Dabei ist es vorteilhaft, reichlich Stallmist oder Gründüngung mit einzugraben. Wo das nicht möglich ist, sollte der Boden beziehungsweise das Pflanzloch mit Kompost angereicht werden.
Sollen die Tomaten im Topf auf der Terrasse oder dem Balkon heranwachsen, müssen die Kübel groß genug sein, dass sich die Wurzeln richtig ausbilden können. Für kleine Tomaten, wie Cocktail- oder kleine Eiertomaten, reicht ein Gefäß das 20 L fasst. Für eine Pflanze mit mittelgroßen Tomaten sollte das Gefäß schon mindestens 30 L fassen. Ist der Kübel noch größer, können auch zwei Pflanzen oder andere Pflanzen für eine Mischkultur dazu eingesetzt werden.
Von Mischkulturen können Pflanzen profitieren, auch die Tomate. Schädlinge können so zum Beispiel durch gewählte Mischung von Pflanzen ganz natürlich ferngehalten werden. Wenn Sie die Tomaten im Freiland oder auch in einem großzügigen Kübel pflanzen wollen, sind dies geeignete Nachbarn, die Sie neben oder zwischen die Tomatenpflanzen setzen können:
Wenn Sie Tomaten in einem ausreichend großen Topf pflanzen, bietet es sich auch an, die Kräuter Basilikum, Petersilie oder Schnittlauch zwischen die Tomatenpflanzen zu setzen. Das passt nicht nur kulinarisch, sondern die Kräuter halten auch ungebetene Gäste von der Tomatenpflanze fern.
Auf die Gesellschaft von Gurken, Fenchel, Kartoffeln und Erbsen können Tomaten jedoch gerne verzichten. Fenchel stört nämlich die Tomate bei der Entwicklung. Kartoffeln und Gurken überbringen Krankheitserreger wie Viren oder übertragen Mehltau.
Natürlich stellt sich hier auch immer die Frage, welche Tomaten man pflanzen soll. Man kann Pflänzchen im Gartencenter oder beim Gärtner kaufen und eingraben. Diese sind aber oft immer dieselben und meist namen- und geschmacklose Sorten. Wenn Sie aber die wahre Tomatenvielfalt kennenlernen und qualitativ hochwertige Tomatenpflanzen haben wollen, lohnt es sich Tomaten aus dem Samen selber zu ziehen. Verschieden Saatarten gibt es ebenfalls im Gartencenter oder auch beim Züchter zu kaufen. Gerade im Online-Handel lassen sich heutzutage wahre Raritäten und besondere Tomaten kaufen, es lohnt sich also neben den Klassikern auch mal einen Blick auf das Angebot im Internet zu werfen. Dort verkaufen oder tauschen Tomatenfreunde in Foren und auf Börsen Saatgut ihrer liebsten Tomaten. Oder fragen Sie doch mal im Bekanntenkreis nach, mit wem Sie Saatgut tauschen könnten.
Generell empfiehlt sich zur Aussaat als Topfpflanze der Zeitraum zwischen Februar und April. Vor Februar sollten Sie keine Tomaten aussähen, da Sie dann aufgrund des Lichtmangels vergeilen würden. Das heißt, dass die Pflanze mithilfe von starkem und schnellem Wachstum versucht, dorthin zu kommen, wo sie mehr Licht bekommt. Dieses schnelle Wachstum kostet aber derart viel Kraft, dass das Pflänzchen stets kümmerlich bleibt und dadurch leicht abknicken kann und letztlich stirbt.
Am besten ist daher die Zeit zwischen Anfang und Mitte März. Pflänzchen die fürs Freiland bestimmt sind, sollten, damit sie zur Zeit des Umpflanzens in den Garten groß und stark genug sind, auf jeden Fall in der ersten Märzhälfte ausgesät werden.
Sollen die Tomatenpflanzen später ins Freiland, müssen erst kleine Jungpflanzen im Haus vorgezogen werden. Aber auch wenn die Pflanze hinterher in einen Blumenkübel kommt, empfiehlt es sich, für optimale Startbedingungen die Pflanzen in kleinen Töpfen oder einer Anzuchtschale keimen und anwachsen zu lassen.
Hierfür verwendet man am besten kleine Aussaatschalen mit abnehmbaren transparentem Deckel (auch Zimmergewächshaus genannt), die ein hervorragendes feuchtwarmes Klima garantieren. Eine spezielle nährstoffarme Anzuchterde sorgt für die besten Voraussetzungen, damit der Same keimt und starke Setzlinge entstehen. Wer keine Anzuchtschale, Multitopfplatte oder viele kleine Blumentöpfe hat, kann auch den unteren Teil eines Eierkartons verwenden, der dann mit Anzuchterde gefüllt wird.
Wenn Sie eine praktische Multitopfplatte oder einzelne kleine Töpfchen (bis 6 cm im Durchmesser) aus Kunststoff verwenden, werden mehrere Samen zusammen in die Anzuchtschale gegeben. Hier sollte zwischen den Samen immer ein Abstand von 2 bis 3 cm eingehalten werden. Etwa 1 cm Anzuchterde reicht, um den Samen darauf zu verteilen. Gießen Sie am besten jetzt schon an. Das verhindert, dass durch allzu unvorsichtiges Gießen die Samen an den Rand der Schale beziehungseise des Töpfchens gespült werden und sich dort nicht richtig entwickeln können. Auf die Saat kommt dann noch ein dünne Schicht Anzuchterde, die nochmal vorsichtig mit Wasser benetzt wird.
Stellen Sie die Anzuchttöpfe, die Anzuchtschale oder den Eierkarton an einen warmen sonnigen Ort, beispielsweise auf die Fensterbank. Optimal ist eine konstante Temperatur von 18-20 °C. Ebenso wichtig wie genug Wärme und Licht ist das regelmäßige Gießen, insbesondere wenn die Saat noch nicht gekeimt hat. Lassen Sie die Erde also keinesfalls austrocknen, sie sollte stets feucht, aber nicht durch und durch nass sein. Nach etwas mehr als einer Woche erscheinen die ersten zwei Keimblätter. Sobald die Sämlinge die ersten zwei Blattpaare entwickelt haben, pikiert man sie. Das heißt, man sticht die einzelnen Mini-Pflänzchen aus der großen Anzuchtschale oder aus dem kleineren Anzuchttopf heraus und gibt die Setzlinge in einzelne und größere (in 10 oder 12 cm) Töpfe mit nährstoffreicher Kompost- oder Blumenerde. So sind die kleinen Setzlinge vereinzelt und jeder in seinem eigenen Topf mit genug Platz zum Weiterwachsen.
Es empfiehlt sich, ein paar Stunden vor diesem Umsetzen die Pflänzchen gut zu wässern. Auch sollten Sie beim Pikieren darauf achten, die kleinen Wurzeln nicht zu verletzen oder den zarten Trieb abzuknicken. Hilfreich sind hier spezielle Pikierstäbe, wer keinen hat, kann aber auch einen Teelöffel oder einen alten Stift zur Hand nehmen. Sollten die Wurzeln jedoch schon länger als 2 cm sein, lohnt es sich, die Wurzel vorsichtig auf diese Länge zu kürzen, da dies ein weiteres Wurzelwachstum anregt. Hier zeigt sich der Vorteil von kleinen Anzuchtpaletten (pro Töpfchen ein Saatkorn): die Wurzeln bleiben unverletzt. Dabei werden zweimal so viel Pflänzchen gesät, wie benötigt. Die kräftigsten werden umgepflanzt, der Rest kommt auf den Kompost. Die Tomate sollte tief gepflanzt und bis zum ersten Blattansatz mit Erde bedeckt werden.
Ist der Setzling umgepflanzt, braucht er zunächst wieder frisches Wasser und Sie sollten in den ersten 48-72 Stunden ein direktes Sonnenlicht auf die jungen Pflanzen vermeiden, da sonst das gespeicherte Wasser zu schnell wieder verloren geht. Lassen Sie ihnen etwas Zeit, sodass die Wurzeln richtig gefestigt sind und sie sich wieder genügend Wasser aus der Erde ziehen können, um der Verdunstung durch die Wärme des Sonnenlichts entgegenzuwirken.
Pflanzen brauchen Liebe - auch Tomatenpflanzen. Diese bekommen sie dadurch, dass sie genug Sonnenlicht, Wärme und Wasser bekommen. Es ist aber mittlerweile auch erwiesen, dass es hilft, die Tomatenpflänzchen ein paar Mal täglich zu „streicheln“, also leicht zu bewegen. Diese tägliche Berührung trägt durch die dadurch ausgelösten Veränderungen der Zellwände nicht unwesentlich zum Wachstum bei.
Ob nun selbst gezogene oder gekaufte Jungpflanze, wichtig ist, dass die Pflanze keinen (Nacht-)Frost erlebt. Man sollte auf jeden Fall bis zu den Eisheiligen abwarten und auch die Wettervorhersagen beachten. Sinkt das Thermometer unter Null, decken Sie die Pflänzchen vorsichtshalber mit einem Vlies ab, um sie zu schützen.
Mitte bis Ende Mai sollte es schon sein, bevor man die Pflanzen ins Freiland setzt - sie sollten dann eine Größe von circa 20-30 cm aufweisen. Pflanzen Sie die einzelnen Jungpflanzen im Abstand von 80 x 40 cm, so haben sie genug Platz zum Wachsen. Bis zum untersten Blattansatz sollte die Pflanze in die Erde gesetzt werden, das ist normalerweise 10 bis 15 cm tief. Am besten stellt man die Pflanzen bereits ein paar Tage zuvor gut geschützt tagsüber auf die Terrasse. Das härtet ab und die Bewegungen durch den Wind regen das Wachstum an. Gut ist auch, wenn die kleinen Pflanzen nicht sofort starkem Wind und Wetter ausgesetzt sind, sondern erstmal in ein Frühbeet kommen, so sie sich etwas geschützter gut weiterentwickeln können.
Tomaten als Kübelpflanzen können auch schon etwas früher ins Freie gestellt werden. Sollte es nachts noch Frost geben, können diese ganz bequem wieder ins Haus oder die Garage geholt und so geschützt werden.
Damit Tomatenpflanzen Früchte ausbilden, brauchen sie viel Wasser. Klar ist: Je nach Temperatur und Sonnenstrahlung muss mehr oder weniger gegossen werden. Dabei ist darauf zu achten, dass nur leicht angewärmtes Wasser verwendet wird. Am besten gesammeltes Regenwasser, das durch die Sonne bereits erwärmt wurde oder Brunnenwasser, das noch mal eine Extraportion Mineralien mitbringt. Beachten Sie, dass immer an den Wurzelballen gegossen wird. Die empfindlichen Blätter und auch die Tomatenfrüchte sollten hierbei möglichst trocken bleiben.
Das sorgfältige Gießen von Tomaten in Kübeln ist sogar noch wichtiger, da sie noch schneller austrocknen. An besonders warmen Tagen sollten Sie morgens und am späten Nachmittag genügend Wasser in die Kübel gießen. Achten Sie beim Gießen aber darauf, dass die Tomatenpflanzen nicht im Wasser stehen und Staunässe entsteht – Tomaten mögen keine „nassen Füße“!
Einen großen oder zwei kleinere Blumentöpfe neben die Pflanze so eingraben, dass die Öffnungen des Topfs Richtung Pflanzenwurzeln zeigt. Hier füllt man das Wasser ein und der Kunststofftopf leitet dann das Wasser langsam an die Wurzeln.
Haben Sie sich nicht für Strauchtomaten, sondern für eine klassische Ranktomaten-Sorte entschieden, beachten Sie, dass diese recht schnell wachsen. Damit sie nicht umknickt, sollten sie an einem Stab als Rankhilfe festgebunden werden. Spätestens wenn die Pflanze eine Höhe von circa 80 cm erreicht hat, sollten Sie der Tomaten eine Rankstütze zur Seite stellen. Das hilft, die Äste und letztlich auch die Früchte vom Boden fernzuhalten, wo sie durch die Feuchtigkeit beginnen zu faulen oder von Schnecken angefressen werden. Gleichzeitig sind die Tomaten so weniger ausladend und man spart Platz, gerade beim Anbauen von Tomaten auf dem Balkon ist das wichtig! Diese Stäbe gibt es zum Beispiel als Tomatenstäbe aus Metall oder Kunststoff. Hierfür werden diese einfach neben der Pflanze in die Erde gesteckt und mit einem kleinen Tau locker festgebunden. Binden Sie diese aber nicht zu fest, damit sich das Tau oder Garn nicht einwächst. Ist es ein Stab, der spiralförmig zuläuft, muss die Pflanze nur unten ganz locker oder gar nicht angebunden werden, da sie sicheren Halt in den Windungen findet.
Im Beet stehen diese Stäbe meist stabil. Oft aber hat man bei Tomaten in Töpfen das Problem, dass aufgrund der geringeren Menge an Erde im Vergleich zum Beet, die Tomatenstäbe dazu neigen umzukippen und damit auch die Pflanze beschädigen und verletzen. Auch wenn die Pflanze windgeschützt steht, können Windböen einen solchen Stab schnell umwehen. Damit dies nicht passiert, lohnt es sich frühzeitig mit einem sogenannten Tomatenanker vorzubeugen. Hier können Sie sich dann auch das Anbinden sparen, da der Stab dann sicher steht. Der Tomatenanker ist eine PVC-Scheibe, durch die Öffnungen kann einerseits das Wasser gut abfließen, andererseits sind die Öffnungen genau auf den Durchmesser von genormten Tomatenstäben ausgerichtet. Die Scheibe kann also, bevor die Tomatenpflanze in den Kübel gepflanzt wird, einfach eingegraben werden und dann der Tomatenstab in eines der außermittigen Löcher gesteckt werden. Dieser Tomatenstabhalter kann in jeden Topf mit einer Höhe von 28 cm und einem Bodendurchmesser von mindestens 32 cm verwendet werden.
Der Tomatenanker ist eine PVC-Scheibe, durch die Öffnungen kann einerseits das Wasser gut abfließen, andererseits sind die Öffnungen genau auf den Durchmesser von genormten Tomatenstäben ausgerichtet. Die Scheibe kann also, bevor die Tomatenpflanze in den Kübel gepflanzt wird, einfach eingegraben werden und dann der Tomatenstab in eines der außermittigen Löcher gesteckt werden. Dieser Tomatenstabhalter kann in jeden Topf mit einer Höhe von 28 cm und einem Bodendurchmesser von mindestens 32 cm verwendet werden.
Wichtig ist auch, dass Sie bis ungefähr Mitte August rankende Tomatenpflanzen regelmäßig, am besten wöchentlich, entgeizen. Das bedeutet, dass Sie kleine Nebentriebe, die in den Blattachsen nachwachsen, herausbrechen, damit nicht zu viel Kraft in die Entwicklung dieser neuen Triebe gesteckt, sondern der Fruchtansatz am Haupttrieb gestärkt wird. Lassen Sie daher auch nur maximal 6 Blütenstände an jeder Pflanze stehen. Denn aus allen anderen würden sich ohnehin keine reifen Früchte mehr entwickeln und diese nur unnötige Nährstoffe verbrauchen.
Um Pilzkrankheiten zu verhindern, die vom Boden aus übertragen werden können, sollten Sie nach und nach die unteren Blätter entfernen. Um die Befruchtung (Bestäubung der Blüten) an besonders windstillen Standorten zu fördern, sollten Sie die Pflanze in den Mittagsstunden einige Male kräftig rütteln.
Von Juli bis Ende Oktober, sobald die Früchte voll ausgereift und leuchtend rot bzw. gelb oder violett sind, können sie laufend geerntet werden. Im Spätherbst, wenn der erste Frost droht, können Sie auch die grünen Tomaten noch abernten. Sie reifen, wenn dunkel gelagert, langsam nach. Wickeln Sie die Tomatenfrüchte hierfür in Zeitungspapier oder legen Sie die Kleineren in Eierkartons. Aber Achtung: Grüne, unreife Tomaten nicht essen! Sie sind giftig, weil sie das Alkaloid Solanin enthalten. Je kleiner und grüner, desto mehr Solanin weisen sie auf.
Auch die Druckprobe hilft: wenn sie weich werden und sich etwas eindrücken lassen, sind sie reif.
Pflanzen Sie selbst auch regelmäßig Tomaten an? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht und welche Tomaten bauen Sie am liebsten an? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!
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