Nach jedem Grillvergnügen steht irgendwann auch immer die Reinigung Ihres Grills an. Wie Sie professionell einen Holzkohle- oder Gasgrill reinigen und was es beim Grill-Reinigen generell zu beachten gibt, erfahren Sie hier.
Mit Spülmittel und heißem Wasser sind die meisten Fettspritzer und Ruß bereits leicht zu entfernen. Machen Sie dies am besten direkt nach dem Grillen, denn jetzt lassen sich die Spritzer noch mühelos beseitigen. Ansonten kann eine dicke, oft schwer zu lösende Schicht entstehen, weil sich Blütenstaub, Pollen und andere Partikel ebenfalls festgesetzt haben. Für die Entfernung benötigen Sie dann möglicherweise ein spezielleres Reinigungsmittel.
Nach jedem Grillen sollten Sie Ihren Grillrost ausbrennen. Dies ist wohl die gängigste und auch einfachste Methode den Grillrost sauber zu bekommen. Dabei heizen Sie entweder den Grill direkt nach dem Grillen, oder vor dem nächsten Grilleinsatz an, und legen den Grillrost so lange auf, bis sämtliche Fett- und Speisereste verbrannt sind. Das hat den Vorteil, dass Sie nicht nur ganz ohne Wasser und Chemie auskommen, sondern gleichzeitig auch der gesamte Grillinnenraum sauber wird. Diese Reinigungsmethode durch Hitze funktioniert jedoch nur bei Grills mit Deckel.
1. Grill auf volle Leistung stellen und den Deckel des Grills schließen. Durch die hohen Temperaturen beginnen Schmutzablagerungen und Fettreste im Grill zu verbrennen.
2. Gerade zu Beginn des Prozesses wird die Rauchentwicklung noch etwas höher sein, mit der Zeit, wenn der meiste Dreck bereits verkohlt ist, nimmt diese ab. Ist kaum noch Rauch wahrzunehmen, ist dies ein guter Indikator dafür, dass der Prozess abgeschlossen ist.
3. Anschließend den Deckel öffnen und prüfen, ob sämtliche Rückstände verkohlt sind. Eine weiße Asche-Schicht sollte nun an den betroffenen Stellen zu sehen sein. Diese dann mit einer langstieligen Grillbürste (Gusseisenrost: Messingbürste, Edelstahlrost: Edelstahlbürste) entfernen.
Mit zusammengeknüllter Alufolie können Sie analog zu einer Grillbürste grobe Reste vom abgekühlten Grillrost entfernen. Der Reinigungserfolg hängt hier jedoch vom Verschmutzungsgrad des Grillrostes ab und ob der Rost bereits ausgebrannt wurde oder nicht.
Eine andere Methode ist das Reinigen mit nassem Zeitungspapier. Dabei wickeln Sie den Grillrost einfach in Zeitungspapier und wässern anschließend das Paket ordentlich.
Das Ganze lassen Sie dann für einige Stunden (am besten über Nacht) ruhen, und am nächsten Morgen können Sie den Grillrost mit einem feuchten Tuch abwischen. Diese Methode ist jedoch nur für verchromte und emaillierte Grillroste zu empfehlen. Die meisten hochwertigen Roste sind heutzutage jedoch aus Gusseisen, bei denen Sie diese Reinigungsart keinesfalls anwenden sollten. Auch kann die für den Druck verwendete Tinte gelegentlich auf den Rost abfärben, was zu weiterem Reinigungsaufwand führt.
Um den Grill zu reinigen, kann man natürlich auch auf spezielle Grill- oder Backofenreiniger zurückgreifen. Nach etwas Einwirkzeit lassen sich dann alle eingebrannten Fett- und Speisereste mit einem Scheuerschwamm unter fließendem Wasser entfernen. Bei einem gusseisernen Rost sollte dieses Vorgehen aus oben genannten Gründen ebenfalls nicht die erste Wahl sein. Beachten Sie auch stets die Hinweise auf dem Reinigungsmittel!
Ein wahres Peeling für den verkrusteten Grillrost ist die Behandlung mit Kaffeesatz. Hierzu einfach mit dem feuchten Kaffeepulver und einem Schwamm den Rost abschrubben, gegebenenfalls zwischenzeitlich kurz einweichen lassen und erneut mit dem Kaffeepulver weiterschrubben. Schließlich mit klarem Wasser abspülen. Aufgrund des hohen Wassereinsatzes ist diese Methode ebenfalls nicht für Gusseisen geeignet.
Sie können den Grillrost auch mit einer Natronlauge reinigen. Die Lauge können Sie aus 50 g Natron auf 1 Liter warmes Wasser ansetzen und in eine Sprühflasche füllen. Ziehen Sie sich Gummihandschuhe an, legen Sie den Rost auf alte Zeitungen und besprühen Sie den Grillrost mit der Lauge. Die Lauge mindestens eine Stunde (am besten über Nacht) einziehen lassen. Anschließend abspülen und mit einem Schwämmchen abschrubben.
Wer weder einen Reiniger verwenden noch auf Zeitungspapier zurückgreifen will, kann auch einen Grill-Reinigungsschwamm verwenden. Diese Schwämme werden in warmes Wasser getunkt und können dann sofort verwendet werden. Die dunklen, größeren Schwämme sind für Problemfälle geeignet, wie Verkrustungen, welche sich im Grillinneren oder auf lange nicht gereinigten Grillrosten befinden. Komplett ohne chemische Reiniger wird ein Zustand wiederhergestellt, der sich sehen lassen kann.
Alles, was unterhalb des Grillrostes ist, sollten Sie spätestens bei einer unansehnlichen Optik oder unangenehmen Gerüchen, mindestens jedoch 1-2 Mal im Jahr, reinigen. Je nachdem, wie oft Sie grillen, sollte dies sogar noch öfter geschehen. Sinnvoll ist es dann, den Grill in seine Einzelteile zu zerlegen, um auch an schlecht erreichbare Stellen zu kommen und Verschraubungen und ähnliches reinigen zu können. Kleinteile wie Schrauben und Co. legt man in ein Bad aus warmer Seifenlauge. Auch Grillzubehör aus Edelstahl oder Chrom kann so richtig gereinigt werden. Dann gut abspülen und trocknen lassen, bevor diese wieder eingebaut werden.
Kleine Ritzen und schlecht erreichbare Stellen können Sie gut mit einem Zahnstocher oder Schaschlikspieß reinigen. Wenn Sie einen Gasgrill reinigen, ist es wichtig, den Brenner sorgfältig zu säubern. Entweder bauen Sie diesen, die Brennerabdeckungen und die Aromaschienen aus und reinigen alles mit einer milden Spüllauge von Hand oder Sie brennen die Teile wie oben beschrieben aus.
Allein schon aus hygienischen und optischen Gründen sollten Sie auf die regelmäßige und gewissenhafte Grillpflege Wert legen. Denn Essens- und Fettrückstände bilden einen willkommenen Nährboden für Schimmelpilze. Zudem können sich Fettablagerungen und Eingebranntes beim nächsten Mal auf das frische Grillgut absetzen.
Gleichzeitig sind die Verschmutzungen für das verbaute Material schlecht, da sich diese in das Material einfressen und dort bleibende Schäden hinterlassen oder die Funktion des Grills einschränken. Ein stark verschmutzter Brenner eines Gasgrills kann beispielsweise zu Defekten und Fehlzündungen führen und den Grill letztlich unbrauchbar machen. Nicht zu unterschätzen ist auch die Gefahr eines Fettbrandes, die von einem stark mit Verkrustungen verschmutzten Grill ausgeht. Tropft das flüssige Fett nämlich in den Brenner, kann der Grill schnell in Flammen stehen. Mit einer regelmäßigen Grillpflege sorgen Sie also für eine längere Lebensdauer und bessere Grillergebnisse.
Teilen Sie gern auch Ihre Erfahrungen zum Thema Grill reinigen mit uns und hierlassen uns einen Kommentar.
Alles über die Grill-Pflege haben wir in unserem Expertenflyer für Sie zusammengestellt:
Kommentare (0)