Kombinieren Sie am besten Früh - und Spätblüher, so haben Sie länger was von der Blütenpracht.
Nicht nur Fans von Jane Austen und Rosamunde Pilcher verbinden mit ihm den Inbegriff von romantischer Naturverbundenheit und englischer Lebensart. Die Rede ist vom sogenannten Cottage Garten, der sich auch weit über die Grenzen der britischen Insel großer Beliebtheit erfreut.
Der englische Cottage Garten ist als eher kleinerer Garten als Gegenpol zu den weitläufigen Landschaftsparks rund um die großen Herrenhäuser im ausgehenden 18. Jahrhundert in England entstanden. Cottages sind kleine und eher simpel gehaltene Landhäuser, welche typischerweise stilecht mit Strohdächern versehen sind. Die eher ländlich geprägten kleinen Landhausgärten waren hier sehr viel verspielter und naturverbundener und ähnelten eher der im 19. Jahrhundert entstehenden Bauerngärten als den formal eher streng gehaltenen Gärten in Parkform.
In einem richtigen Cottage Garten finden sich nicht nur bunte Blumen als reine Zierde, auch als Obst- und Gemüsegarten kann der eigene Cottage-Garten angelegt werden. Meist werden beide Gartentypen sogar kombiniert, indem man einzelne Gartenräume schafft. Gartenwege, aber auch Hecken, Zäune (zum Beispiel ein naturbelassener Holzzaun) oder kleine Mauern aus gebrannten Ziegeln können als Trennung zwischen den entstandenen Räumen fungieren. Dies gibt dem Garten bei seiner ansonsten eher üppig-wilden Flora zudem eine gewisse Struktur und Ordnung. Diese Aufteilung muss übrigens nicht nur zwischen Nutz- und Ziergarten erfolgen, sondern kann auch einzelne Räume mit unterschiedlichen Blumen oder Gemüse-Sorten abtrennen.
Der Cottage Garden ist als ländlicher Garten mit dem klassischen Bauerngarten verwandt. Seien es Beete mit Gemüse oder Obstbäume, alles was bei Ihnen heimisch ist und wächst, darf angebaut werden. Der Vorteil eines in den Garten integrierten kleinen Bauerngartens liegt hier auf der Hand: Denn viele Nutzpflanzen dienen nicht nur als Nahrungsgrundlage, sie blühen zudem auch wunderschön. Kein Wunder also, dass in einem Cottage-Garten Kirschbäume, Zucchinipflanzen oder Kräuter wie Nelke oder Rosmarin oft zu finden sind. Aber auch Kohl und Salatpflanzen in unterschiedlichen Farben machen - wie im echten Bauerngarten - auch optisch was her.
Üppige Blütenpracht, rankende Pflanzen und generell hochwachsende Stauden prägen außerdem den Charakter eines Cottage Gartens.
Kombinieren Sie am besten Früh - und Spätblüher, so haben Sie länger was von der Blütenpracht.
Rosen sind typische Vertreter eines Gartens im Cottage Stil. Egal ob als Kletterpflanze, mit Stämmchen im Topf oder direkt im Beet – Rosen in allen Farbschattierungen machen den Cottage Garten zu einem echten und vor allem wohlriechenden Kleinod. Wirklich stilecht wird es, wenn Sie hierbei sogar auf Englische Rosen zurückgreifen. Die Gärtnerei Ihres Vertrauens berät Sie hier gerne, welche Sorten auf der britischen Insel heimisch sind.
In einem romantischen Cottage Garten finden sich daher nicht selten auch Rosenbögen, die sowohl den Rosen, aber auch anderen Pflanzen wie Clematis als Rankhilfe dienen. Diese mit Blumen bewachsenen Bögen ermöglichen gleichzeitig auch eine dekorative Verbindung zwischen den einzelnen "Gartenräumen".
Typisch für den englischen Landhausstil sind auch Pastelltöne. Sanftes Blau-Violett (Lavendel, Hortensien, Kornblumen), Rosa (Pfingstrosen) und andere helle Töne harmonieren hervorragend mit hellen Gartenmöbeln und Gartenaccessoires im Vintage Look.
Wenn Sie ein Beet anlegen, denken Sie daran, dass es wilder und natürlicher wirkt, wenn Sie Blumen und Stauden nicht farblich sortiert zusammen pflanzen, sondern lieber etwas versetzt. Das bringt Abwechslung in Wuchshöhe und auch farblich mehr Lebendigkeit. Allerdings sollten sie darauf achten, dass kleinere Pflanzen dann noch genügend Sonnenlicht erhalten oder Sie kombinieren auf diesen Weise gekonnt Blumen mit unterschiedlichen Lichtbedürfnissen.
Rasen ist in einem echten Cottage Garten eigentlich eher untypisch. Viel mehr wird hier Wert auf gut angelegte Gartenwege oder auch kleinere (gepflasterte) Terrassen gelegt. Diese werden dann können dann als gemütliche Sitzecke umgeben von Blumen, Blüten und Blättern gestaltet werden. Auch Pavillons und Lauben sind in einem Cottage Garten oft zu finden, da sie eine schöne Möglichkeit bieten, sich zurückzuziehen.
Auch das Element Wasser spielt in der englischen Gartenkultur einen große Rolle. So bietet ein Cottagegarten auch immer Raum für einen Teich, ein Wasserspiel und vor allem Vogeltränken. Denn als naturnaher Garten lockt ein Cottage Garten ein großes Angebot an Insekten (dank vieler Blühpflanzen) auch eine Vielzahl an Vögel in den Garten. Mauern und Hecken bieten zudem Unterschlupfmöglichkeiten für Tiere im Garten. Das ist gut für das ökologische Gleichgewicht und bringt gleichzeitig Lebendigkeit in den Garten.
Auch ein Vorgarten lässt sich ganz im Cottagestyle gestalten. Eine schöne Holzbank als Eyecatcher, ein paar Kletterpflanzen, die an der Hauswand emporragen und von Buchsbaum eingefasste Beete geben jedem Hauseingang einen gewissen British Country-Stil!
Natürlich möchte man im Cottage Garten nicht nur arbeiten, sondern auch seine Zeit verbringen. Stilechte Gartenmöbel sind hierbei natürlich wichtig, um den Gesamteindruck des Gartens nicht zu stören.
Der englische Landhausstil setzt hierbei vor allem auf weitestgehend natürliche Materialen wie Holz. Synthetische Stoffe wie Kunststoff passen demnach nicht ins Bild. Einzige Ausnahme ist hier Polyrattan, welches zwar ein Kunststoff ist, aber in seiner Machart doch natürlich wirkt und daher auch immer öfter in Cottage-Gärten zu finden ist.
Greifen Sie für den Cottage-Look bei Polyrattan eher auf Rundgeflechte als auf breite Flachbänder zurück. Das lässt das Polyrattanmöbel natürlicher und filigraner erscheinen!
Auch verwitterte Holzmöbel mit Patina finden sich in einem typischen Cottagestyle-Garten. Diese kann man in diesem Vintagestil bereits kaufen oder man lässt Holzmöbel einfach natürlich verwittern. Das geht bei Akazie oder Eukalyptus zum Beispiel schneller als beim sehr ölhaltigen Teak und tut der Qualität in der Regel auch keinen Abbruch. Alternativ kann man seiner Holzbank mit dem Verwittern etwas nachhelfen, indem man spezielle Ergrauerprodukte wie Instant Grey verwendet.
Es muss nicht immer Vintage sein. Auch weiß lackierte oder lasierte Möbel sind in einem englischen Landhausgarten beliebt. Gerade in Kombination mit den pastellfarbenen Blüten harmonieren diese besonders gut.
Aber auch Metall, allen voran Schmiedeeisenmöbel, ist ein beliebtes Outdoor-Mobiliar in einem Cottage-Garten. Wie die Patina beim Holz, werden auch Korrosionstellen nicht entfernt, sondern bewusst erhalten. Dieser "Shabby Look" durch rostrote Metallelemente an Möbeln oder Gartendekoration ist hier durchaus willkommen, aber kein Muss. Auch Accessoires wie Zinkwannen, Gießkannen und Co. sind feine Details und unterstreichen den bodenständigen und ländlichen Chic eines solchen Gartens.
Auch Blumentreppen, Blumenkästen und generell sämtliche Pflanztöpfe aus Holz oder im geflochtenen Strickoptik machen den Cottage-Look komplett. Auch Schilder in Tafeloptik oder aus Keramik (sei es als Pflanzmarkierung oder als reines Deko-Element) sind typische Dekorationen eines Gartens im englischen Stil.
Der eigene Garten ist immer erst ein schöner Garten, wenn er dem Besitzer gefällt. Sie möchten doch lieber ein bisschen Rasen? Dann richten Sie Ihr "Gartenzimmer" doch so ein! Rosen sind nicht Ihr Ding? Setzen Sie dann mehr auf Stauden oder legen Sie mehr Beete an. Holzmöbel mit Patina sagen Ihnen nicht zu? Dann planen Sie regelmäßige Pflegebehandlungen ein oder greifen Sie zu Holzersatzstoffen wie Polywood oder Resysta.
Letztlich gibt es nicht den einen perfekten Cottage Garten, wie bei jeder Gartenstil sollte auch hier immer noch gelten: Erlaubt ist, was gefällt!
Wie gefällt Ihnen der englische Gartenstil? Lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen!
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