Lesen Sie hier, was Sie beachten sollten, bevor sie ein eigenes Hochbeet anlegen und wie Sie sogar eins selber bauen können.
Hochbeete sind großartig, um diverse Gemüsesorten und Kräuter selbst zu ziehen, auch wenn Sie nur einen kleinen Garten zur Verfügung haben. Der große Vorteil sich ein solches Gartenbeet anzulegen ist, dass es in Größe und Ausführung genau an Ihren Bedarf angepasst werden kann - ob quadratisch, rechteckig oder in L-Form. Weitere Vorteile von Hochbeeten sind eine bequeme Arbeitshöhe, vielzählige Gestaltungsmöglichkeiten und eine flexible Wahl des Standorts.
Der Anbau von Gemüse ist somit auch auf ungünstigen, nährstoffarmen Böden wie felsigem Untergrund und sogar auf gepflasterten Höfen möglich. Gärtner mit einem großen Garten sowie Besitzer eines kleinen Balkons, profitieren gleichermaßen von dieser Art des Anbaus. Die Sonneneinstrahlung von mehreren Seiten und die Zersetzungsprozesse erzeugen Wärme und erhöhen die Bodentemperatur im Beet um fünf bis acht Grad Celsius. Die verschiedenen Pflanzen wachsen deshalb schneller und die Anbau-Saison dauert länger an.
Ein Hochbeet eignet sich daher auch ideal als Frühbeet. Außerdem setzt der Verrottungsvorgang viele Nährstoffe frei. Auf zusätzlichen Dünger können Sie daher in der Regel verzichten. Wenn, dann setzen Sie bitte auf Bio-Qualität!
Der Herbst oder das Frühjahr sind die besten Zeiten, um ein Hochbeet anzulegen.
Egal, ob auf der Terrasse, dem Balkon oder mitten im Garten - wichtig ist, dass das Beet in Nord-Süd-Ausrichtung angelegt wird. Das heißt, dass die kurzen Seiten in Richtung Osten und Westen zeigen. Denn so nutzen Sie das Sonnenlicht bestens aus und die Pflanzen haben optimale Lichtverhältnisse. Auch sollten Sie das Hochbeet so anlegen, dass hohe Bäumen und Hecken nicht in der Nähe stehen, da so Licht genommen wird.
Empfehlenswert ist ein Standort in Reichweite des Gartenschlauchs. Dann fällt das Bewässern leicht und Sie müssen keine Gießkannen schleppen.
Damit die Arbeit im Stehen möglichst bequem und rückenschonend erfolgt, kommt es zunächst auf die richtige Höhe und Breite an.
Da ein Beet üblicherweise 80 cm hoch ist, erreichen Sie so beim Gärtnern noch leicht die Mitte des Beetes.
Eine Länge von 200 Zentimetern ist zu empfehlen, da Sie zum Austausch der Hochbeet-Erde hineinsteigen und die Komposterde dann bequem von innen herausschaufeln können. Die längeren Seitenwände des Hochbeetes müssen eventuell mit Pfählen in regelmäßigem Abstand stabilisiert werden, denn sonst biegen sich die Wände durch und der Rahmen hält dem großen Innendruck nicht stand.
Generell eignen sich sehr widerstandsfähige Hölzer wie Lärche, Robinie oder Teak für Hochbeete besonders gut. Fichtenholz ist eine recht günstige, jedoch keine sehr widerstandsfähige Holzvariante. Nässe und Kälte lassen Fichte schnell spröde werden. Dies führt dazu, dass das Naturmaterial schneller vermodert. Möchten Sie dennoch Fichtenholz in Ihrem Garten verwenden, sollte dies kesseldruckimprägniert sein. Bevorzugen Sie hier geschütztere Standorte für Ihr Hochbeet, wie zum Beispiel eine überdachte Terrasse.
Ein Hochbeet aus Eiche, Teak oder Robinie wäre in dieser Hinsicht robuster, ist jedoch preislich gesehen kaum erschwinglich. Spitzenreiter im Bereich Preis-/Leistungsverhältnis ist Lärchenholz. Trotz günstigem Preis ist das Holz massiv und widerstandsfähig. Diese Holzqualität ist deshalb ideal für zahlreiche Outdoor-Produkte, wie etwa Gartenbänke und Tische und eben auch Hochbeete.
Das brauchen Sie:
Für die nicht ganz so versierten Hochbeetbauer, gibt es im Handel übrigens auch Hochbeet-Bausätze zu erwerben.
So gehen Sie vor:
Keine Lust oder Zeit, ein Hochbeet selber zu bauen? In unserem Online-Shop finden Sie fertig montierte Hochbeete, bei den Sie direkt mit dem Befüllen und Bepflanzen loslegen können!
Stein als Baumaterial für Hochbeete ist ebenfalls eine hervorragende Wahl. Es ist absolut witterungsbeständig, fäulnisresistent und isoliert gut. Wichtig ist, dass das Betonfundament mindestens 80 Zentimeter tief gegründet werden muss, um eine Frostsicherheit zu gewährleisten.
Wer noch nie selbst gemauert hat, sollte möglichst große Steine verwenden – damit geht es dann am einfachsten und schnellsten. Die oberste Steinreihe sollten Sie mit Silikon verfugen. So dringt kein Wasser in die Mauer ein. Alternativ können Sie für den Abschluss Abdeckplatten auf einem dünnen Mörtelbett befestigen.
Auch bei Steinwänden ist eine Auskleidung mit Teichfolie oder Noppenfolie von innen sinnvoll. Sie verhindert, dass Feuchtigkeit durch den Stein sickert und Ihr Hochbeet unansehnlich macht. Die Außenseiten sollten Sie zudem verputzen.
Auch Metall-Hochbeete können in dem ein oder anderen Garten gesichtet werden. Geeignet sind zum Beispiel verzinkte Wellblechplatten. Diese werden an vier Eckpfosten aus Holz geschraubt.
Das Wellenprofil sorgt für eine gute Stabilität, so dass sich die Platten auch bei hohem Druck nicht durchbiegen. Ein kleiner Nachteil entsteht durch das Metall dennoch: Durch die gute Kälte- und Wärmeleitung, kann sich in kälteren Monaten der Prozess der Verrottung im Hochbeet verzögern.
Auch Kunststoff kommt bei Hochbeeten zum Einsatz. Hier gibt es neben fertig geformten Hochbeeten in einem Stück auch Stecksysteme aus Kunststoff.
Wenn man es genauer betrachtet ist das Hochbeet eine Art Komposter. Denn Sie müssen nicht zwangsläufig die gesamte Fläche mit hochwertiger Blumenerde befüllen. Und das spart Geld. Um eine optimale Nährstoffversorgung für Ihre Pflanzen zu gewährleisten, empfiehlt sich ein schichtweiser Aufbau. Sie nutzen dadurch den wertvollen Verrottungseffekt in den unteren Schichten des Hochbeets bestens aus.
Ist das Hochbeet im Garten angelegt, geht es ans befüllen. Generell gilt, dass nach oben hin das Füllgut des Hochbeets immer feiner werden sollte. Die Höhe der einzelnen Schichten richtet sich dabei immer nach der Gesamthöhe. Für ein reines Blumenbeet genügt es auch schon, eine Schicht aus grobem Baum- und Strauchschnitt anzulegen und darüber Küchen- und Gartenabfälle und Gartenerde zu schichten. Soll allerdings Gemüse im Hochbeet wachsen, werden mehr Schichten benötigt. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten der Zusammenstellung, auch was die Schichthöhen betrifft. Die einzelnen Schichten sollten Sie auf jeden Fall verdichten und wässern. Nach einem Jahr fällt der Inhalt bis zu 20 Zentimeter zusammen, füllen Sie das Beet daher nach und nach wieder mit Erde wieder auf.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Befüllung des Hochbeets:
1. Sollten Sie das Hochbeet gekauft haben, muss auf dem Mutterboden noch ein feinmaschiges Gitter ausgelegt werden, damit sich keine Mäuse im Beet hochwühlen können.
2. Nun kommt eine Drainageschicht aus rund 20 Zentimeter Wurzelwerk, Baumschnitt oder grobes Häckselgut. Zudem dient dies der Bodenbelüftung.
3. Jetzt kommt eine dicke Schicht aus Laub hinein. Rund 30 Zentimeter sollte die Schicht betragen. Idealerweise sind die Blätter bereits feucht.
4. Die nächsten 15 Zentimeter werden mit reifem Kompost aufgefüllt .
5. Bei der letzten und obersten Schicht wird das Hochbeet mit Blumen- oder Pflanzerde bis zum Abschluss angefüllt.
Ihr Hochbeet sollte nun zwischen 70 und 80 Zentimetern hoch sein.
Grundsätzlich gedeihen die meisten Gemüsesorten gut, was das Hochbeet zum idealen Gemüsebeet macht. Verzichten Sie lieber auf raumgreifende Arten wie Kürbis, Rhabarber oder Zucchini. In den ersten zwei Jahren ist die Erde im Hochbeet sehr nährstoffreich, weswegen Sie bei der Pflanzenwahl auf Starkzehrer setzen sollten. Das sind Blumen oder Gemüse, die viele Nährstoffe benötigen wie beispielsweise Tomaten, Gurken, Kohl, und Kartoffeln.
Danach können Sie auch Schwachzehrer anpflanzen. Darunter fallen Salate, Spinat, Bohnen, Erbsen, Radieschen und diverse Kräuter. Natürlich können Sie auch alle Arten von Stauden in ein Hochbeet pflanzen. Diese sollten aber nicht allzu groß werden, damit das Beet noch eine ansehnliche Gesamthöhe hat.
Sollten Sie Beerensträucher favorisieren, fällt Ihnen die Ernte im Hochbeet sicherlich leichter. Zudem liegen die Beeren nicht auf dem Boden auf und werden weniger schnell matschig. Sie können selbstverständlich auch dichter als bei Flachbeeten bepflanzen. Denn auch entlang der Seitenwände ist noch Platz für dekorative Rankpflanzen. Die Kapuzinerkresse zum Beispiel bringt Farbe ins Spiel und lässt ihre Ranken an den Wänden herunterhängen.
Eine Mischkultur aus Gemüse und Blumen wie in einem herkömmlichen Gartenbau sorgt zudem für gesunde Pflanzen und dies wiederum für eine reiche Ernte. Gerade bei selbst angebautem Gemüse sollten Sie auf natürlichen Pflanzenschutz setzen. Bestimme Pflanzkombinationen schrecken Tiere ab. Ebenso wird die Gefahr von Krankheiten reduziert.
Bewährt hat sich, in Nord-Süd-Richtung anzupflanzen. Sprich, hoch wachsende Pflanzen sollten nach Norden und niedrige Pflänzchen nach Süden angeordnet werden.
Pflanze | Pflanze | Effekt |
Kerbel | vertreibt Ameise, Schnecke, Laus und verhindert Mehltau |
|
Spinat | Kopfsalat | schützt vor Erdflöhen |
Kohlarten | Sellerie und Tomaten dazwischengepflanzt | gute Abwehr gegen den Kohlweißling |
Buschbohne | Radieschen | |
Kopfsalat | Porree, Lauch, Erbse, Tomate, Zwiebel, Möhre | |
Petersilie | Erdbeere | hilft gegen Schnecken |
Basilikum | Gurke oder Zucchini | Schutz vor Mehltau |
Kartoffeln | neben Tomaten | verbessern das Aroma |
Haben Sie bereits Ihr eigenes Hochbeet angelegt und noch praktische Tipps und Tricks für uns? Dann freuen wir uns über Ihren Kommentar!
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