besser für die Umwelt - sanfter zu Haut und Augen - stabilere Wasserqualität - kaum bis wenige Mittel zur Pflege nötig
Sie träumen vom eigenen Pool im Garten, scheuen aber den ständigen Einsatz von Poolchemie? Dann wäre ein Salzwasserpool für Sie vielleicht eine Alternative zum herkömmlichen Chlorpool. Wie ein Salzwasserpool funktioniert, was für Vor- und Nachteile er mitbringt und ob Sie Ihren alten Pool einfach umrüsten können, erfahren Sie in diesem Magazinbeitrag.
Auch wenn Salzwasser an den Geruch und Geschmack von Meer erinnert, ist ein Salzwasserpool kein „Mini-Meer“ im Garten. Zumindest nicht wirklich, denn Meerwasser und Salzwasser unterscheiden sich in zwei wesentlichen Aspekten:
Meerwasser hat im Durchschnitt einen Salzgehalt von 3,5 %. Verglichen damit ist der Salzgehalt von Salzwasser wesentlich geringer, nämlicher gerade einmal 0,4 %. Zudem enthält Meerwasser sehr viele gelöste Stoffe, wie Jod oder Magnesiumchlorid. Im Gegensatz dazu enthält das Salzwasser im Pool im Wesentlichen nur eine Substanz, nämlich Natriumchlorid (= reines Kochsalz).
Ein Salzwasserpool ist also kein mit Meerwasser gefülltes Becken. Was jedoch bleibt, ist das Feeling, das das Salz im Pool verbreitet: kein strenger Chlorgeruch, mehr natürliches Strandfeeling!
Alles, was Sie für den Anfang neben einem Becken, Filteranlage, Pumpe und natürlich Wasser brauchen ist eine Salzwasseranlage und Salz.
Die sog. Salzelektrolyseanlage arbeitet hierbei nach dem Prinzip der Elektrolyse, bei dem das Kochsalz mittels elektrischen Stroms in seine Bestandteile zerlegt wird: Natrium und Chlorid. Natrium reagiert mit Stoffen der Umgebung und wird fast sofort wieder gebunden. Das durch die Elektrolyse freigesetzte Chlor dient – wie bei einem klassischen Pool – zur Desinfektion des Wassers. Durch die Elektrolyse kann die Menge an Chlor genau dosiert werden, denn das Siedesalz, das hierfür verwendet wird, enthält aufgrund der industriellen Fertigung eine exakt definierte Menge an Chlorid. Am Ende des Prozesses verbindet sich das Chlor wieder mit dem Natrium zu Salz.
Generell gelten Salzwasserpools als frei von Poolpflege-Chemikalien. Das stimmt größtenteils auch, allerdings braucht Chlor - egal ob freies Chlor oder zugesetzt mittels Tabletten und Co. - einen idealen pH-Wert, um seine volle Desinfektionswirkung entfalten zu können. Damit der Idealbereich von 7,0 - 7,6 stets gewährleistet ist, muss das Wasser im Zweifel mit pH-Senker oder -Heber behandelt werden.
Um zu verhindern, dass Ihr "Poolwasser grün" wird, ist es zudem hilfreich vorbeugend ein Algenschutzmittel zu verwenden, denn unter ungünstigen Umständen vermehren sich Algen auch in Salzwasser.
Poolbürste, Poolsauger, Poolplane - alles was Verunreinigungen im Wasser oder an der Poolwand entfernt oder verhindert ist auch bei einem Salzwasserpool sinnvoll. Denn wie jedes andere Poolwasser kann auch diese Wasser kippen, wenn der Salzgehalt nicht mehr stimmt. Vorbeugende Maßnahmen sind daher auch hier sinnvoll - und natürlich die regelmäßige Überwachung des Wasserqualität (Salzgehalt, pH-Wert) mittels Teststreifen.
Bei einem Pool mit Salzelektrolyse muss das Wasser fast nie gewechselt werden.
Wie oft muss man Salz nachfüllen?
Die Elektrolyse trennt Natrium und Chlorid - das Chlor für die Desinfektion des Pools wird abgetrennt, das Natrium bleibt erhalten, es wird somit kein Salz verbraucht. Das so gewonnene Chlor bekämpft effektiv Mikroorganismen wie Viren, Bakterien oder Algen. Bei Rückspülungen oder Frischwasserzufuhr muss der Salzgehalt neu gemessen und gegebenenfalls durch Zugabe kleiner Salzmengen wieder auf den erforderlichen Salzgehalt angepasst werden.
Auf was Sie aber auf jeden Fall verzichten können - es sei denn, Sie müssen im Extremfall zur Desinfektion eine Stoßchlorung durchführen - sind Chlorpräparate, die Sie dem Wasser regelmäßig zuführen müssen. Das ist praktischerweise im Salz ja bereits gebunden und wird in ausreichender Menge durch die Salzelektrolyse freigesetzt.
Der größte Vorteil ist hier sicherlich der Verzicht auf zugesetztes Chlor. Sie müssen die Poolchemie nicht im Haus oder der Garage lagern und laufen auch nicht Gefahr, Chlor zu überdosieren, was u.a. zu roten Augen und gereizten Schleimhäuten führen kann. Durch die konstante Freisetzung des Chlors ist immer nur soviel Chlor zur Desinfektion im Wasser, wie wirklich gebraucht wird. Daher auch nicht der typische Chlorgeruch. Menschen, die mit empfindlicher Haut zu kämpfen haben, werden daher mit einem Salzwasserpool deutlich besser zurechtkommen als mit einem normalen Pool. Zudem ist Salzwasser gechlortem Wasser auch beim Thema Umweltschutz deutlich überlegen.
Zudem bleibt die Wasserqualität bei einem gut eingestellten Salzwasserpool konstanter. Die regelmäßige Wartung und Regulierung fällt hier viel geringer aus, da die Salzanlage quasi automatisch arbeitet und reguliert.
Ein weiterer kleiner Vorteil sind ebenfalls die geringeren Betriebskosten."Poolsalz" oder "Siedesalz" wird meist in 25 kg-Säcken verkauft und kostet pro Sack durchschnittlich unter 15 €. Für ca. 10.000 Liter Wasser reichen 40 kg Salz. Nicht selten hält das Salz auch länger als eine Badesaison an. Ein Salzwasser-Pool ist damit günstiger im Betrieb als ein Pool, dem regelmäßig Poolchemie zugeführt werden muss.
besser für die Umwelt - sanfter zu Haut und Augen - stabilere Wasserqualität - kaum bis wenige Mittel zur Pflege nötig
Der es gibt im Grunde nur zwei Nachteile, die ein Pool mit Salzanlage mitbringt. Zum einen sind dies die etwas höheren Anschaffungskosten, da man im Gegensatz zum herkömmlichen Pool statt der Chemikalien eine Salzanlage braucht. Diese Kosten fallen am Anfang erstmal höher aus.
Des Weiteren muss man darauf achten, dass der Pool für den Salzwasserbetrieb geeignet ist. Das betrifft sämtliche Teile von Umwälzpumpe, Filteranlage, Beleuchtung, Leitern und auch alle Kleinteile. Günstige Pools bestehen oft aus billigeren Materialien, die nicht immer alle salzwasserbeständig sind. Das heißt, auch das Poolbecken an sich ist manchmal etwas teurer in der Anschaffung. Wer seinen alten Pool nachrüsten will, muss gegebenenfalls auch hier Teile austauschen, was sich im Geldbeutel bemerkbar macht.
Sie sollten jedoch beachten, dass sich dieser finanzielle Nachteil am Anfang durch die geringeren Betriebskosten und den geringeren Aufwand bei der Wartung wieder ausgleicht.
Wer unter die Salzpoolbesitzer geht, greift am besten gleich zu einem Salzwasser-Komplettset zurück. Denn dann kann man sicher sein, dass sämtliches gegen das gelöste Salz beständig ist und kein unschöner Rost entsteht.
Grundsätzlich sind viele Pools - egal ob Quick-Up-Pool, Framepool oder gemauertes Becken - für einen Betrieb als Salzwasserpool geeignet. Wichtig ist hierbei lediglich, dass, wie oben bereits genannt, alle Teile beständig gegen Salz sind. Das betrifft auch Schrauben, Düsen und ähnliche Kleinteile. Im besten Fall ist der Werkstoff aller Teile in der Aufbauanleitung genannt. Ist das Material unbekannt, raten wir vom Betrieb mit Salzwasser "auf gut Glück" ab.
Wichtig: Stahlwandpools und günstige Edelstahlpools sind ungeeignet, da das Salzwasser das Metall angreift. Diese Pools können also nicht umgerüstet werden.
Manchmal wird für eine einfache Umrüstung empfohlen, bei einem Stahlwandpool das Schwimmbecken mit Poolfolie auszukleiden. Allerdings kann durch kleinste Risse Salzwasser eindringen, das die Stahlwand auf Dauer dennoch korrodieren lässt. Daher: Stahlwandpools und Salzwasser niemals kombinieren!
Alternativ greifen Sie auf Einbauteile aus Kunststoff, Titan oder dem hochwertigen V4A Edelstahl zurück.
Im Übrigen können auch Whirlpools auf Salzwasser umgerüstet werden. Hier gelten aber natürlich auch, dass alle Düsen, Schrauben und andere Einbauteile korrosionsbeständig sind.
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