Der Vimanmek-Palast in Bangkok ist das größte vollständig aus Teakholz erbaute Gebäude der Welt
Bei den alten Römern bereits im Schiffsbau eingesetzt, ist es heute das häufigste Naturmaterial, das im Möbelbau für den Außenbereich verwendet wird. Doch was macht dieses Edelholz so besonders?
Bei den alten Römern bereits im Schiffsbau eingesetzt, ist es heute das häufigste Naturmaterial, das im Möbelbau für den Außenbereich verwendet wird. Doch was macht dieses Edelholz so besonders?
Teak ist das Holz des Teakbaums (Tectona grandis), der in den subtropischen Monsunwäldern in Süd- und Südostasien beheimatet ist. Zu seinem natürlichen Verbreitungsgebiet zählen Indien, Myanmar, der Norden Thailands, sowie Teile von Laos. Die große Bedeutung von Teakholz für den süd(ost)asiatischen Raum spiegelt sich nicht nur in den jährlichen Exportzahlen wider, sondern auch in repräsentativen lokalen Bauwerken.
Der Vimanmek-Palast in Bangkok ist das größte vollständig aus Teakholz erbaute Gebäude der Welt
Teak ist ein Tropenholz, das seit langem - auch bedingt durch den generell schnellen Wuchs des Teakbaums - auf Plantagen kultiviert wird. Die große weltweite Nachfrage führt zu einem nahezu globalen Anbau in Regionen, die das notwendige warm-feuchte Tropenklima sowie optimale Bodenverhältnisse mitbringen. So findet man heute große Anbaugebiete in ganz Südasien sowie in verschiedenen afrikanischen und südamerikanischen Ländern. Das in Europa am häufigsten verarbeitete Teakholz stammt zum größten Teil jedoch nach wie vor aus Südostasien, nämlich aus Indonesien. Zudem begünstigt dieser Trend die Aufforstung der Regenwälder, auch außerhalb seines ursprünglichen Vorkommens.
Die Beliebtheit des tropischen Teakbaums beruht nicht nur auf seiner schönen goldbraunen Färbung, sondern vor allem auf seinen guten Materialeigenschaften. Denn Teak ist mit seiner hohen Faserdichte und der engen Gefäßstruktur ein äußerst robustes Holz, das aufgrund des natürlich hohen Kautschuk- und Ölanteils im äußeren Kern das innere Holz des Baumstamms vor eindringender Feuchtigkeit schützt. Das im Holz enthaltende Öl schützt das Teakholz vor Schädlingen und Pilzbefall. Die Höhe und die fehlenden Ästen des Teakbaums ermöglichen zudem, dass der Großteil des Baumes zur Holzgewinnung genutzt werden kann.
All diese positiven Eigenschaften führen dazu, dass Teakholz seit jeher im Schiffsbau eingesetzt wird. Archäologische Befunde belegen, dass es seit mehr als 2000 Jahren für den Bootsbau genutzt wird und auch heute noch werden vielfach Schiffsdecks mit Teakholz ausgelegt.
Da auch Gartenmöbel stark der Witterung ausgesetzt sind, liegt es auf der Hand, dass Gartenmöbelproduzenten nach wie vor auf dieses Naturmaterial setzen. Die Resistenz gegenüber Feuchtigkeit und Schädlingen machen das Hartholz zu dem Material der Wahl. Auch in Haltbarkeit und Pflegeeigenschaften kann es synthetischen Möbelmaterialien durchaus das Wasser reichen.
Teakholz-Gartenmöbel unterscheiden sich erheblich in der Qualität. Die Qualitäts- und damit auch ein Großteil der Preisunterschiede ergeben sich aus dem verwendeten Holz. Weitere Qualitätskriterien sind die Art der Verarbeitung sowie die verwendeten Beschläge.
Wie robust Gartenmöbel aus Teak beispielsweise gegenüber Witterungseinflüssen sind, ergibt sich insbesondere aus dem Alter sowie der Stelle des Stammes, aus dem das Holz gewonnen wird. Junges Teakholz bzw. das aus dem Randbereich verfügt nämlich nicht in ausreichendem Maße über den schützenden hohen Ölgehalt und ist deshalb viel anfälliger.
Die generellen Qualitätsunterschiede lassen sich demnach in drei verschiedene Holzarten (Grades) unterscheiden:
Optisch unterscheiden sich A- und B-Grade Teakhölzer nicht maßgeblich. Beide verfügen über eine relativ gleichmäßige goldbraune Farbe, wobei B-Grade Holz dunkler ist. C-Grade Teak ist dagegen wesentlich heller und sieht durch seine Farbstreifen oft eher fleckig aus.
Frisches Teakholz von A- und B-Grade-Qualität, das noch nicht lange der Witterung ausgesetzt war, fühlt sich aufgrund des höheren Ölanteils deutlich fettiger an als Teak von C-Grade-Qualität. Es ist auch wesentlich härter und verfügt somit über eine höhere Druckfestigkeit. Allerdings ist weder auf Optik noch auf Haptik grundsätzlich Verlass. Denn zum Teil wird das scheckige, helle Holz von C-Grade-Teak bei der Fertigung mit chemischen Lasuren behandelt, so dass es optisch schöner wird und einem A-Grade-Holz stark ähnelt.
Die große weltweite Nachfrage nach Teak führt mit Blick auf die reine Gewinnmaximierung häufig dazu, dass der Anbau von Teakholz die Ausbeutung von Mensch und Natur auf nicht nachhaltig bewirtschafteten Anbauflächen nach sich zieht. Um das Ökosystem Wald zu schützen, wurden daher weltweit verschiedene Tropenholzzertifikate geschaffen, die Produkte aus nachhaltiger Holzgewinnung als solche deklarieren.
Das bekannteste und von der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft sowie diversen Umweltverbänden empfohlene Zertifikat ist das Forest Stewardship Council (FSC). Es umfasst weltweit geltende Prinzipien, die garantieren, dass die damit zertifizierten Produkte aus nachhaltiger Bewirtschaftung stammen. Wenn Sie also Produkte aus Teakholz mit FSC-Siegel kaufen, ist folgendes gewährleistet:
Bei neuen Möbeln kann es vorkommen, dass sich Reste von Schleifstaub auf der Oberfläche befinden. Aber auch Klimaschwankungen beim Transport über See können Spuren in Form eines hellen Belags hinterlassen. Dies ist keine Seltenheit und kein Grund zur Sorge - säubern Sie die Oberfläche Ihrer Teakmöbel einfach vor der ersten Nutzung mit einem feuchten Tuch. Eine ausgiebige Teakpflege ist bei neuen Möbeln nicht erforderlich.
Über längere Zeit können UV-Strahlen und Regen dazu führen, dass Teakholz zu trocken wird. Dann setzt es - wenn es nicht gepflegt wird - eine silbergraue Patina an. Sie ist eine natürliche Schutzschicht für das Holz und stellt keinen Qualitätsmangel dar. Die einen mögen sich an der neuen Optik stören, anderen hingegen gefällt diese Veränderung und sie verzichten daher bewusst auf jegliche Verwendung von Pflegemitteln. Wenn Sie jedoch dem Ergrauen vorbeugen und den warmen honigbraunen Ton erhalten möchten, sollten Sie Ihre Möbel regelmäßig mit einem pflegenden Öl behandeln. Wie Sie Ihre Teakmöbel richtig pflegen und ölen, finden Sie in unserem Artikel Teak pflegen.
Letztlich ist die Erhaltung des charakteristischen Teakfarbtons eine Geschmacksfrage. Aufgrund der großen, natürlichen Robustheit des Edelholzes tut eine seltene oder gar keine Pflege der Lebensdauer von Teakmöbeln keinen Abbruch. Leichte Verschmutzungen können Sie ganz einfach mit lauwarmem Wasser und Seife entfernen - bei hartnäckigeren Flecken hat sich Schmierseife bewährt. So behalten Teak Gartenmöbel ihren natürlichen Charme - egal ob in einem warmen Honigbraun oder in edles Grau gehüllt.
Alles wissenswerte auf einem Blick finden Sie außerdem in unserem Expertenflyer über die korrekte Teak-Pflege:
Haben auch Sie Gartenmöbel aus Teakholz? Was sind Ihre Erfahrungen mit diesem Naturmaterial? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!
Kommentare (5)