Der Baum, der so prägnant die Silhouette der afrikanischen Savanne oder des australischen Out-Backs prägt, ist die Akazie. Alles, was Sie über das beliebte Hartholz wissen sollten, was Gartenmöbel aus Akazie ausmacht und warum Akazie nicht immer Akazie ist, lesen Sie hier.
Die Akazie (bot. Acacia) ist mit ihren knapp 1400 Arten ein vor allem in Australien, Afrika und Teilen Nord- und Südamerikas beheimatetes Mimosengewächs. Die Mimose aus der Familie der Hülsenfrüchtler ist damit vor allem in Savannen und (Halb-)Wüsten der tropischen und subtropischen Klimazonen anzutreffen. Akazienbäume wachsen mitunter aber auch in wärmeren und trockenen Gebieten Südeuropas. Allein Australien kennt knapp 1000 unterschiedliche Akazienarten, sodass es nicht verwundert, dass die Gold-Akazie (bot. Acacia pycnantha) Australiens Nationalbaum ist. Akazien treten jedoch nicht nur als Bäume, sondern vielfach auch als Sträucher in Erscheinung. An ihren Standort stellt die Acacia keine allzu großen Ansprüche, da sie auch auf sehr nährstoffarmen Böden wächst. In unseren Breiten ist der Baum lediglich in Treibhäusern oder Wintergärten zu finden und in freier Natur ein sehr seltener Gast.
Genauso wie bei Teakholz und anderen Hölzern aus tropischen Regionen ist es wichtig, den Umweltaspekt von Akazienholz zu beachten. Beim Kauf von Akazienholzprodukten sollten Sie darauf achten, dass das Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Quellen stammt. Zertifizierungen wie das FSC-Zertifikat sind ein Indikator für nachhaltige Forstwirtschaftspraktiken und tragen dazu bei, die negativen Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren. Durch die Auswahl von Akazienholz mit entsprechenden Zertifizierungen leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Ökosystemen, zur Erhaltung der Artenvielfalt und zur Förderung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Mehr zum Thema FSC-Zertifizierung erhalten Sie im gleichnamigen Magazin-Artikel.
Acacia zählt zu den Harthölzern und ist fast doppelt so hart und wesentlich dichter als Eiche. Ähnlich wie Teak ist Akazie außerdem witterungsbeständig und resistent gegenüber Schädlingen und Pilzen. Trotz seiner Härte ist Akazienholz recht flexibel, weshalb es nur selten reißt und sich weniger verzieht als andere Hölzer.
Diese guten Materialeigenschaften machen Akazie zu einem der beliebtesten Materialien für Gartenmöbel. Der warme, rötliche Farbton des Tropenholzes kommt dabei besonders gut in Kombination mit grauen Stoffen oder dunklen Metallgestellen zur Geltung. Gerade Loungemöbel in modernem Design profitieren von Details aus Akazienholz, da sie dadurch noch einladender und gemütlicher wirken.
Die hohe Witterungsbeständigkeit macht dieses Holz generell zu einem Material, das kaum Pflegeaufwand mit sich bringt. Akazien-Gartenmöbel lassen sich reinigen, indem Sie sie mit einem feuchten, nicht zu nassen, Lappen abwischen. Für die normalen Verschmutzungen im Alltag dürfte dieses Vorgehen reichen. Bei hartnäckigeren Verschmutzungen gibt es auf dem Markt jedoch auch spezielle Hartholz-Reiniger. Wer den natürlichen Farbton des Holzes erhalten möchte, sollte solche Holzgartenmöbel mindestens zweimal im Jahr mit einem Pflegeöl einlassen.
Holz „arbeitet“ – auch Akazienholz. Vor allem hohe Luftfeuchtigkeits- und Temperaturschwankungen schaden dem Naturmaterial und können sogar zu Rissen führen. Daher sollte man zum Beispiel während der Wintereinlagerung darauf achten, die Gartenmöbel nicht direkt einer Wärmequelle wie einer Heizung auszusetzen. Um Verfärbungen im Holz vorzubeugen, gilt auch bei Akazie dasselbe wie bei anderen Hölzern: vermeiden Sie es, heiße Gegenstände abzustellen! Die Möbel können theoretisch das ganze Jahr über im Garten bleiben, der Schutz durch eine atmungsaktive Abdeckhaube oder das Unterstellen während der Wintermonate ist dennoch ratsam.
Wer diese Ratschläge beachtet, wird auch ohne große Pflegemaßnahmen mehrere Jahrzehnte Freude an seinen Akazien-Gartenmöbeln haben.
Was im deutschen Sprachraum als Akazie bezeichnet wird, ist nicht immer auch die echte Acacia. Denn als Akazie deklarierte Massivholz-Möbel stammen vielfach nicht vom oben beschriebenen subtropischen Baum, sondern sehr häufig von der in den USA und Europa heimischen Robinie. Die Gewöhnliche Robinie, botanisch Robinia pseudoacacia genannt, ist mit der Akazie zwar nur entfernt verwandt, hat jedoch einige optische Ähnlichkeiten:
Diese Gemeinsamkeiten brachten der Robinie letztlich den Namen „Scheinakazie“ oder "Falsche Akazie" ein. Ein geschultes Auge erkennt jedoch an ein paar Besonderheiten die Unterschiede beider Pflanzen: Die Robinie hat im Gegensatz zur Acacia paarig statt unpaarig gefiederte Blätter. Auch ist bei manchen Acacia-Formen die Rinde nicht ganz so tief gefurcht, sondern eher etwas glatter.
Eine echte Akazie wird man in freier Natur in unseren Breiten so gut wie nie finden. In den allermeisten Fällen handelt es sich, auch bei noch großer Ähnlichkeit, um eine Robinien-Art. Da nur wenige Akazien-Arten weltweit genügend verwertbares Holz produzieren und die Akazie zudem kein heimisches Hartholz ist, ist echtes Akazienholz bei uns deutlich seltener und teurer als Robinienholz.
Letzteres ist als Gartenmöbelmaterial jedoch qualitativ nicht zwingend schlechter als Akazienholz. Für eine heimische Baumart hat Robinienholz sogar eine ausgesprochen hohe Witterungsbeständigkeit und hohe Resistenz gegenüber Schimmel und Schädlingen. Somit ist es als Tropenholz-Ersatz für Gartenmöbel geradezu prädestiniert.
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