In diesem Magazinartikel stellen wir Ihnen die häufigsten Vögel im Garten vor und verraten, was einen Garten zu einem wahren Vogelparadies macht.
Vögel im Garten sorgen mit ihrem fröhlichen Gesang und Wesen nicht nur für gute Frühlingslaune, die gefiederten Gartenbewohner tragen auch zu einem „gesunden“ Garten bei. So fressen nicht wenige Gartenvögel lästige Schädlinge, ihre Hinterlassenschaften sind ein guter natürlicher Dünger und auf Suche nach Insekten pflügen sie auch mal das Beet um und lockern damit die Erde. Kurzum: Es lohnt sich mehr als doppelt, Vögel in den Garten zu locken!
Damit Sie wissen, wer so alles in Ihrem Garten flattert, stellen wir Ihnen zunächst die häufigsten Vogelarten in unseren Gefilden vor.
Amselmännchen zeichnen sich durch ein schwarzes Federkleid, den charakteristischen gelben Schnabel und den gelben Rand um die Augen aus. Die Weibchen hingegen sind – wie die Jungvögel – vom Schnabel bis zur Schwanzfeder eher unscheinbar braun gefärbt. Auf dem Speiseplan stehen Regenwürmer, Schnecken und Insekten. Wenn diese nicht (mehr) genügend vorhanden sind, nehmen sie aber auch mit Beeren und anderen Früchten vorlieb.
Modisch macht der etwa 22 cm große Vogel seinem Name alle Ehre. Das Männchen trägt als "Prachtkleid" ein blau-grün glänzendes Gefieder mit vielen hellen Tupfen. Im "Schlichtkleid" nach der Mauser im Herbst werden die Tupfen sogar noch mehr und der Schnabel verfärbt sich dunkel. Das Weibchen unterscheidet sich vom Männchen nicht im Federkleid, jedoch in Größe und Gewicht. Der Star ist kein Einzelgänger, sondern hält sich gerne in größeren Schwärmen auf. Diese Starenschwärme machen sich als Allesfresser auf Wiesen und Feldern über Schnecken und Insekten oder manchmal – zum Leidwesen mancher Gartenbesitzer – gerne auch über Obstbäume her.
Die bekanntesten heimischen Vertreter der Meisenfamilie sind die Kohlmeise und die Blaumeise. Während die Kohlmeise ein kohlschwarzes Köpfchen mit weißen Bäckchen trägt, ist die Blaumeise ihrem Namen getreu am Oberkopf und an Flügel-und Schwanzfedern blau gefärbt. Ihnen beiden gemeinsam ist der gelb-grüne Bauch. Die Kohlmeise weist hier zudem noch einen schwarzen Bauchstreifen auf, die Blaumeise eine kleine schwarze "Augenbinde". Die Weibchen von Kohl- und Blaumeisen unterscheiden sich nur in einer etwas dezenteren Zeichnung und blasseren Farben.
Meisen sind Höhlenbrüter. Sind Höhlen in Stadt und und auf Land nicht gegeben, werden Nisthilfen in Form von Brutkästen gerne angenommen. Pro Nest können Meisen bis zu 10 Jungtiere haben, entsprechend groß ist der Appetit des Nachwuchses. Voller Einsatz der Elternvögel ist hier gefragt. Dabei tuen Meisen dem Gärtner einen großen Gefallen, sie setzen bei der Fütterung nämlich gerne auf die Tiere, die wir gemeinhin als Schädlinge betrachten: Blattläuse. Aber auch Raupen und Spinnen vertilgt Familie Meise im großen Stil.
Das Federkleid des Haussperlings oder Spatzes ist bei den Männchen sehr kontrastreich gemustert. Besonders markant ist der schwarze "Latz" an Hals und Brust und der kastanienbraun-aschgraue Kopf. Die weiblichen Tiere sind im Gegensatz dazu kaum gemustert, sondern eher unscheinbar matt-bräunlich gefärbt.
Der sprichwörtlich "freche" Spatz tut sich zum Fressen und nachts mit Artgenossen getreu dem Motto "gemeinsam sind wir stark" in kleinen Gruppen zusammen. Aber auch alleine ist der Haussperling in der Regel nicht wirklich scheu und begibt –nicht selten auf der Suche nach Futter – in die Nähe von Menschen. Er stellt als standorttreuer (Über-)Lebenskünstler keine großen Ansprüche an seine Nistplätze. Ob Lüftungsschacht oder Verkehrsampel – an den ungewöhnlichsten Orten finden sich bisweilen Spatzennester. Dabei sind sie untereinander sehr sozial und füttern auch in Nachbarnestern die Jungvögel weiter, wenn deren Elternvögel nicht überleben und nicht mehr zum Nest zurückkehren.
Auch kulinarisch ist der Spatz recht anspruchslos, er frisst quasi, was ihm unter den Schnabel kommt, bevorzugt gerade zur Brutzeit aber Samen, Kerne, Insekten oder Schnecken.
©pixabay.com
Charakteristisch und namengebend für diee Vogelart ist die orange-rotfarbene Brust. Mit seiner braun-grauen Oberseite ist es dennoch gut getarnt und mit seinen 14 cm in etwa so groß wie ein Spatz. Weibchen und Männchen sehen bei den Rotkehlchen gleich aus. Das Rotkehlchen bevorzugt Bäume und dichte Gebüsche, in dem es sich verstecken und die Umgebung beobachten kann. Auf dem Speiseplan des Rotkehlchens zählen Insekten und deren Larven, aber auch Spinnen, Würmer und Schnecken werden gerne "schnabuliert".
Einer der bekanntesten Vertreter ist die Mehlschwalbe. Sie zeichnet sich durch eine dunkle Oberseite und einen weißen Bauch aus. Wie bei anderen Schwalbenarten ist auch bei der Mehlschwalbe die Schwanzfeder tief gekerbt, aber nicht so tief wie bei der Rauchschwalbe. Mehlschwalben bauen ihre Nester aus Lehm, die sie an Felswänden und Küstenklippen anbringen. Da die Mehlschwalbe aber auch in der Stadt und auf dem Land zu finden ist, finden sich ihre Nester auch immer öfter an rau verputzen Hauswänden unter Dachvorsprüngen oder in Ställen. Dabei bleiben sie nicht alleine, sondern brüten in größeren Kolonien mit mehreren Schwalbennestern. Mehlschwalben fressen vor allem Fluginsekten, die sie direkt im Flug erbeuten. Als solche sind Schwalben hervorragende Mückenvertilger (siehe hierzu auch den Magazinartikel „Was hilft gegen Mücken?“). Das macht Kuhställe und Co. zu beliebten Brutstätten für diese Vogelart.
Gartenrotschwanz
Beim Gartenrotschwanz sind Brust und Bauch des Männchens rostrot gefärbt, die Kehle und Wangen hingegen schwarz. Über dem Kopf und an den Flügel finden sich zudem weiße Federn. Die namengebenden roten Schwanzfedern sind bei beiden Geschlechtern vorhanden, das Weibchen ist darüber hinaus jedoch eher schlicht beige-braun gekleidet.
Gartenrotschwänze sind Zugvögel und überwintern in Afrika südlich der Sahara. Sie kehren erst im April zu uns zurück, wo sie dann mit dem Nestbau beginnen. Klassischerweise brütet dieser Vogel in Baumhöhlen und in Fels- oder Mauerlöchern. Durch den Wegfall vieler natürlicher Rückzugsgebiete hat er an seinen Nistort aber per se keine allzu großen Ansprüche. Wichtig ist ihm nur, dass die Höhle eine relativ große Öffnung besitzt und sich mindestens in zwei Metern Höhe befindet. Als Insektenfresser frisst der farbenfrohe Vogel vor allem Käfer und Spinnen, die er am Boden fängt.
Was brauchen Vögel im Garten?
Wie jedes Lebewesen brauchen Vögel genügend Nahrungsquellen und Wasser. Sind diese im Garten ausreichend vorhanden, zieht das natürlich eine Vielzahl an Vögeln in Ihren Garten. Finden die Vögel in der freien Natur nicht mehr genug – wie in den Wintermonaten – kann eine Zufütterung sinnvoll sein. An der Frage, ob dies ökologisch immer sinnvoll ist, scheiden sich die Geister. Die Argumente der Fütterbefürworter und Füttergegner haben wir in unserem Magazinartikel „Vögel im Winter“ etwas näher erläutert. Dort lesen Sie auch, wie das Futter beschaffen sein sollte und, was Sie Vögeln auf gar keinen Fall füttern sollten.
Auch Wasserstellen sollten vor allem im Hochsommer bereitgestellt werden. Diese werden zum Baden, aber auch zum Trinken gerne angenommen. Wichtig ist, dass die Tränken regelmäßig mit frischem Wasser befüllt werden, da sich in warmen Wasser Krankheisterreger schnell ausbreiten können.
er auch darauf achtet, viele Insekten im Garten zu haben, wird sich über kurz oder lang auch Vögel in seinem Garten erwarten dürfen. Der Vogel ist nicht zuletzt auch ein hervorragender Schädlingsbekämpfer. Ein gesundes ökologisches Gleichgewicht kann so durch die Koexistenz von Vogel und Insekt im Garten gewährleistet werden.
Dass der Garten viele Insekten hat, ist auch insbesondere dann wichtig, wenn Sie möchten, dass Vögel in Ihrem Garten brüten. Denn zur Aufzucht der Jungen braucht es proteinreiches Futter, mit der die Jungvögel gefüttert werden können. Kurze Wege zum Nest sind da von Vorteil!
Ebenso wichtig dafür, dass sich Vögel dazu entscheiden, bei Ihnen im Garten zu nisten, sind sichere Schutzräume in Bäumen und Hecken. Auch spezielle Nistkästen, richtig platziert und ausgewählt, erhöhen die Chancen, dass ein Vogelpaar Ihrem Garten den Zuschlag gibt. Die Wahl des richtigen Nistkasten ist hier sehr wichtig, denn die unterschiedlichen Vogelarten haben unterschiedliche Ansprüche an die Beschaffenheit ihres Nistplatzes.
So kann die Form der Behausung entscheidend sein, vor allem aber der Durchmesser des Einflugöffnung. So passt eine Amsel nicht durch ein Loch, dass für Meisen oder Spatzen geeignet ist. Aber auch die Lochform ist wichtig, denn ein Gartenrotschwanz bevorzugt zum Beispiel eher eine ovale Öffnung, während die Blaumeise lieber runde Einfluglöcher mit einem Durchmesser von 26-28 mm wählt. Daher ist es auch immer wichtig, zu wissen, welche Vögel bevorzugt im Garten sind und diesen dann spezielle Kästen anzubieten.
Wenn Sie sich unsicher sind, welcher Nistkasten der richtige ist oder Sie keine Lust haben, sich mit der Reinigung und der Wartung zu beschäftigen, können Sie auch Patenschaften für Nistkästen übernehmen. In der Region Donau-Ries bietet dies zum Beispiel Nistpate Bayern an, der Nistkästen für Ihren Garten zur Verfügung stellt und betreut. Vielleicht gibt es in Ihrer Region ja ähnliche Projekte, die sich mit den Bedürfnissen der Vögel auskennen und artgerechte Nistkästen und die nötige Expertise anbieten. Auch das Team von Garten-und-Freizeit hat sich für eine solche Patenschaft entschieden, nachdem ein Blaumeisenpaar einen Aschenbecher auf dem Firmengelände von Garten-und-Freizeit als etwas unkonventionellen, aber vor allem auch unsicheren Ort für seinen Nestbau auserkoren hatte.
Mittlerweile sind unsere Nistkästen auch schon gut angenommen worden. Wir freuen uns auf weiteren (Meisen-)nachwuchs!
In dieser Infografik wird deutlich, wann die häufigsten heimischen Vogelarten brüten. Während die meisten Arten ab März ihren Nestbau beginnen, machen sich die Schwalben beispielsweise erst ab dem Frühsommer daran, Jungtiere in ihren kugelförmigen Nestern aus Lehm groß zu ziehen.
Im Winter sind generell weniger Vögel zu sehen, da viele Zugvögel in wärmere Gefilde ziehen. Wenn Sie jedoch auch im Frühjahr keine gefiederten Gäste in Ihrem Garten erblicken können, ist Ihr Garten vielleicht nicht vogelfreundlich genug gestaltet.
Folgende Gründe könnten vorliegen, dass in Ihrem Garten kaum oder keine Vögel zu finden sind:
Um Vögeln es in Ihrem Garten gemütlich zu machen, sollten Sie demnach darauf achten, den Garten möglichst naturnah zu gestalten und oben genannte sichere Rückzugs- und Brutorte zu schaffen, an die Fressfeinde und Nesträuber nicht gelangen können.
Sie haben Ihren Garten bereits vogelfreundlich gestaltet? Erzählen Sie uns davon in den Kommentaren! Vielleicht gibt es ja den ein oder anderen Tipp, den wir hier noch nicht berücksichtigt haben.
Kommentare (2)