Eine Statue der bekannten US-Pioniere Lewis und Clark in Salt Lake City, Utah zeigt einen Dutch Oven. Der DO ist außerdem der offizielle Staatskochtopf in diesem Staat.
Der Dutch Oven, auch Feuertopf genannt - das praktische Allzweck-Kochgerät mit langer Tradition setzt seine Erfolgsgeschichte fort und gehört zu DEN Grilltrends schlechthin. Wir informieren Sie über die Qualitätsmerkmale, zeigen, wie Sie die Briketts richtig positionieren und verraten Ihnen die leckersten Dutch Oven Rezepte!
Heutzutage gibt es kaum noch Grenzen, was die Zubereitungsmöglichkeiten und Vielfalt an zur Verfügung stehenden BBQ-Gerätschaften angeht. Nach dem klassischen Kohlegrill haben sich mit dem Elektro- und Gas-Grill alternative Möglichkeiten für verschiedenste Anforderungen und Bedürfnisse entwickelt.
Auch in Sachen Technik wird fortwährend versucht, durch neueste Raffinessen den Grillspaß noch komfortabler und exklusiver zu machen. Umso erstaunlicher ist es, dass sich der Dutch Oven als eine der ursprünglichsten Grill-Formen immer größer werdender Beliebtheit erfreut.
Dabei ist die Grundkomponente des praktischen Feuertopfs denkbar einfach: ein massiver, Topf aus Gusseisen auf drei angeschweißten flachen Beinen, sowie ein perfekt passender umrandeter Deckel mit stabilen Henkeln.
Sicher war es vor allem diese Kompaktheit, die den Dutch Oven zu Beginn seiner Entstehungszeit Anfang des 17. Jahrhunderts über niederländische und deutsche Siedler in die USA führte. Damals ähnelte der Feuertopf aus Gusseisen eher einer Pfanne, war er doch etwas flacher als das heute der Fall ist. Zum Kochen und Braten war der Dutch Oven inmitten des offenen Feuers ein wichtiger Bestandteil des kulinarischen Kolonisten-Lebens.
Den Erfolgstopf führte es zudem nach Australien (Camp Oven), Frankreich (Cocotte), England (Casserole Dish), Südafrika (Potje) sowie in die baltischen Länder (Sac).
Eine Statue der bekannten US-Pioniere Lewis und Clark in Salt Lake City, Utah zeigt einen Dutch Oven. Der DO ist außerdem der offizielle Staatskochtopf in diesem Staat.
Mittlerweile gibt es den "Dopf" in zwei gängigen Varianten. In der klassischen Variante werden Grillkohlen unter dem Topf und auf dem Deckel platziert und entsprechend erhitzt. Über das Gusseisen umschließt die Hitze den Topfinhalt und sorgt so für hohe Temperaturen und schnelle Garzeiten.
Über eine Temperaturfuge kann, je nach Variante, die Temperatur im Inneren kontrolliert werden. Ist das Gericht fertig, wird über einen speziellen Deckelheber der Deckel angehoben und mittels Grillzange oder Schöpflöffel die Speisen aus dem Topf entnommen. Gerade hier ist eine hohe Qualität wichtig. Ist das Material von Topf und Deckel etwa zu leicht, besteht Kippgefahr!
Qualitativ hochwertige Feuertöpfe verfügen über einen Topf-Rand mit gleichmäßig dickem Gusseisen. Der Deckel ist schwer und hat ebenfalls einen dicken Rand, sodass die heißen Kohlen hier sicher platziert werden können und beim Anheben des Deckels nicht herunterrutschen.
Statt den Topf auf ein Dreibein oder Gestell zu platzieren, sollten die Füße direkt mit dem Korpus des Topfbodens verschweißt sein, um einen noch sichereren Stand zu garantieren.
Damit man sich nicht nur das Kochen ins Freie holt, sondern auch das Camping-BBQ nach drinnen, dafür eignet sich die neuere Variante des Topfs. Aufgrund der großen Beliebtheit gibt es diesen nämlich auch für den Backofen. Hier wird auf die Kohlen verzichtet und die Wärme eines Elektroofens genutzt. Auch ist der Deckel flacher und kommt ohne Umrandung aus.
Wer sich für den Kauf eines Dutch Ovens entscheidet, sollte neben der Qualität des Topfs auch auf die Qualität der Kohlen beziehungsweise Grillbriketts achten. Diese dürfen nicht zu schnell zerfallen, um genügend Hitze abzugeben.
Auch die Pflege des DO ist sehr wichtig, soll dieser auch nach Jahren nichts von der gewohnten Qualität verlieren. Wie beim klassischen Schwedenofen im Indoor-Bereich muss deshalb bei neuen Geräten die Patina beim erstmaligen Anfeuern eingebrannt werden. Dies sorgt für eine natürliche Schranke zwischen Luft und Metall und bildet einen effektiven Rostschutz. Außerdem wird so eine Antihaftbeschichtung zu innenliegenden Speisen erzeugt.
Während des Einbrennens entsteht ein bisweilen starker Geruch und Rauch, weshalb die Brennung immer im Außenbereich vorgenommen werden sollte. Ist ein Schutzfilm auf dem Außenguss, muss dieser in einem einmaligen Vorgang mit Seife abgewaschen werden.
Nähere Informationen sind aber meist in den beiliegenden Benutzerhandbüchern des Herstellers zu finden.
Wer einen ausreichend großen Kugelgrill zur Verfügung hat, kann den Dutch Oven mit geöffnetem Deckel in diesem platzieren und großzügig mit Sonnenblumenöl (kein Olivenöl!) einreiben. Anschließend wird mit Küchenpapier die Oberfläche abgerieben, um Verunreinigungen zu lösen.
Nun wird für circa eine Stunde bei etwa 200 Grad in einem Grill mit passendem Deckel der darin befindliche Dutch Oven erhitzt, bis eine gleichmäßig schöne, schwarze Patina entstanden ist. Bei Rost oder Lagerungsschäden kann dieser Vorgang beliebig oft wiederholt werden. Sollte die wertvolle Patina Schaden genommen haben, ist der Einbrennvorgang unbedingt erneut vorzunehmen.
Ob zum Kochen, Backen, Braten, Frittieren oder Schmoren, mit dem DO ist alles möglich. Gerade die Zubereitung von Schichtfleisch macht den Dutch Grill unentbehrlich. Dabei wird der Topf mit fettreichen Baconstreifen ausgelegt, mit Fleisch, Zwiebeln und BBQ-Sauce befüllt und ca. 1,5 Stunden erhitzt. Auch bietet sich der Dopf an, um Pulled Pork nach dem Räuchern auf dem BBQ sanft weiter zu garen.
Weitere Dutch Oven Rezepte haben wir für Sie im E-Book bereitgestellt.
Nach dem Schmaus ist die richtige Pflege des Ovens wichtig, um auch langfristig Freude am Gerät zu haben. Nach der Entfernung der Essensreste durch warmes Wasser und dem Einsatz einer Holz- oder Kunststoff-Spatel empfiehlt es sich, den Topf mit einer dünnen Schicht Öl einzureiben und an der Luft kurz trocknen zu lassen. Auf Spülmittel sollte zum Erhalt der Schutzschicht gänzlich verzichtet werden.
Die Einlagerung sollte idealerweise an einem trockenen Ort umgesetzt werden, an dem die Luft zirkulieren kann. Ist dies nicht der Fall, könnte das Öl ranzig und die Poren des Topfs mit einem säuerlichen Geschmack durchsetzt werden. Dies gilt es natürlich zu verhindern. Die Luftzirkulation im Topf selbst kann durch ein Blatt gefaltetes Küchenpapier zwischen Topf und Deckel gesichert werden.
Für Dutch Oven gibt es natürlich jede Menge passendes Grillzubehör. Vom Grillhandschuh, Deckelheber, Grillzange, Holzkohlezange, Holzkohleschieber, Feuerzeug, Anzündwürfel, Express Grill-Holzkohle bis hin zum Anzündkamin, lassen sich viele praktische Zubehörteile für den Einsatz des DO kombinieren.
Für gröbere Reinigungsvorgänge bieten sich auch Stahlschwämme an. Allerdings sollte mit diesen sehr behutsam vorgegangen werden.
Der Deckel des Ovens selbst ist übrigens, wird dieser gewendet, auch auf dem normalen Grillrost perfekt als Pfanne einsetzbar. Wer verschiedene Gerichte auf einmal grillen oder braten möchte, hat die Möglichkeit, mehrere Dutch Ovens aufeinander zu stapeln.
Somit steht auch einer größeren Grillfeier mit dem Dutch Oven nichts im Weg.
Das Gericht, welches am ehesten gar ist, sollte an oberster Stelle positioniert werden!
Wie viele Briketts brauche ich wann?
Hier finden Sie eine Übersicht, wie viele Holzkohlebriketts Sie für welche Temperatur bei welchem Durchmesser benötigen. Die erste Zahl in den Klammern beschreibt die Anzahl der glühenden Kohlen auf dem Deckel, die zweite die Anzahl unterhalb des Feuertopfes.
150°C | 180°C | 190°C | 200°C | 220°C | 230°C | |
ft8 | 15 (10/5) | 16 (11/5) | 17 (11/6) | 18 (12/6) | 19 (13/6) | 20 (14/6) |
ft10 | 19 (13/6) | 21 (14/7) | 23 (16/7) | 25 (17/8) | 27 (18/9) | 29 (19/10) |
ft12 | 23 (16/7) | 25 (17/8) | 27 (18/9) | 29 (19/10) | 31 (21/10) | 33 (22/11) |
ft14 | 30 (20/10) | 32 (21/11) | 34 (22/12) | 36 (24/12) | 38 (25/13) | 40 (26/14) |
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Sind auch Sie im Besitz dieses Allround-Topfs aus Gusseisen und Kochen, Braten oder Backen regelmäßig damit? Schreiben Sie uns gerne Ihre Erfahrungen!
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